Schön, dass ihr hier seid auch zu diesem Thema und Raja Yoga ist der Yoga der Geisteskontrolle, wird oft gesagt, Yoga der Beherrschung des Geistes, wörtlich ist es der königliche Yoga. Und das Thema passt auch gut zu Augsburg, Augsburg heißt ja die Stadt von Augustus – Augustus, ein großer Kaiser – und der Name Augustus ist dann ja auch über mehrere Jahrhunderte neben Cäsar der Name für Kaiser gewesen und so ist es ein schönes Thema hier in Augsburg. Und vielleicht bevor ich anfange mit dem, was ich mir zum Teil überlegt habe und zum Teil, was dann so kommen wird, gibt es etwas bei diesem weiten Thema… Vielleicht vorher möchte ich fragen, wer von euch macht gerade eine zweijährige Yogalehrerausbildung hier mit? Wer macht das erste Jahr mit? Zweites Jahr? Wer hat schon eine Yogalehrerausbildung abgeschlossen hier oder woanders? Wer ist kein Yogalehrer und kein werdender Yogalehrer, bis jetzt mindestens? In dem weiten Thema des Raja Yoga, was von all dem interessiert euch vielleicht am meisten oder was würdet ihr euch besonders erhoffen, wenn ihr etwas sagen wollt, fragen wollt?
Interessantes interessiert dich, das ist gut. Wobei eigentlich manchmal faszinierend ist, über das Langweilige zu sprechen. Dann kann man manchmal feststellen, dass auch hinter dem scheinbar Langweiligen etwas Hochinteressantes steckt.
„Bezug zum Alltag“, ja, der ist immer wichtig. Yoga muss im Alltag gelebt werden. Yoga ist nicht nur für die Yogamatte, dafür auch, sondern das, was wir auf der Yogamatte machen, spielt eine Rolle in dem, wie wir nachher unser Leben leben im Alltag. Gut, das will ich besonders berücksichtigen. Ok, das Thema ist Raja Yoga und die geistige Entwicklung. Das Wort „Geist“ hat ja viele verschiedene Bedeutungen und ich möchte vielleicht auf ein paar Aspekte oder ein paar Stufen, kann man sagen, der Entwicklung im Yoga hin zu einer echten geistigen Entwicklung, eingehen. Zum einen muss man natürlich sagen, Entwicklung ist ein schöner Ausdruck im Deutschen, da steckt etwas von ent-wickeln drin, was heißt, tief in uns ist ein großer Schatz, tief in uns ist das Faszinierendste und Interessanteste, was es überhaupt gibt. Und das ist nicht nur in diesem, sondern in jedem einzelnen ist das drin. Die Yogis haben ja die optimistischste Weltanschauung, die man sich denken kann, nämlich, tief im Inneren hat jeder Mensch teil an einem göttlichen Funken, tief im Inneren ist jeder gut. Tief im Inneren hat jeder eine Verbindung zum Göttlichen, zum Unendlichen, zur Weltenseele, wie auch immer man es ausdrücken will. Und die nächste optimistische ist, und das ist erfahrbar. Und wie ist es erfahrbar? Wir müssen nicht dieses Göttliche erst schaffen, im Sinne von, wir sind jetzt schlecht oder nicht ausreichend gut oder unfähig oder wie auch immer, jetzt müssen wir was tun, dass wir wirklich nachher wertvolle, großartige Menschen sind, weil wir es vielleicht bis jetzt noch nicht sind. So ist es nicht, sondern das sind wir jetzt schon.
– Fortsetzung folgt –
Dies ist die 1. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Workshops von Sukadev Bretz in der Yoga Vidya Yogaschule Augsburg. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke schaue nach im Yoga Wiki. Hier ein paar weitere Links:
- Seminare mit Sukadev
- Seminare zum Thema Raja Yoga und Positives Denken