Als ich Student war und auch Schüler habe ich immer gedacht, ich bin mehr Geisteswissenschaftler, irgendwo Naturwissenschaften interessieren mich nicht so. Ich habe irgendwann mal probiert – das ist jetzt ein paar und dreißig Jahre her – eine Informatik AG. Da musste man noch Lochkarten haben oder ankreuzen. Das fand ich grässlich. Da habe ich gesagt, ich beschäftige mich nicht mit Computern, solange man irgendwelche Dinge ankreuzen muss. Und dann irgendwann hat der Swami Vishnu, da wurde ich dann versetzt nach Los Angeles, habe ein Zentrum dort leiten sollen. Und da gab es nur einen Computer. Es gab keine Adresskartei als Kartei, wie ich das vorher kannte. Es gab keine Broschüre als irgendwie eine Vorlage. Das war alles in diesem komischen Kasten dort drin. Irgendwo hat mich das furchtbar gewurmt. Ich habe einen langen Brief geschrieben, warum ich finde, dass in einem Yogazentrum ein Computer nichts zu suchen hat. Und der Swami Vishnudevananda, der Lehrer, bei dem ich gelernt hatte, der hat dann nur kurz zurückgeschrieben: „Learn to love it! Lerne, ihn zu lieben!“ Gut, und dann habe ich irgendwo entdeckt, tatsächlich, ich habe irgendwelche Computerfähigkeiten gehabt. Irgendwie konnte ich mit den Dingern dann umgehen. Und dann wurde ich derjenige, der dann von Zentrum zu Zentrum geschickt wurde, um Computer zu etablieren und wurde dann während zwei Jahren der Hauptsupportperson für Computer. Das war noch die Zeit, wo die meisten Fragen beantwortbar waren: „Hast du beim Staubsaugen den Stecker herausgezogen? Und steckt der Monitor auch? Und hast du die Floppy-Disc reingelegt?“ Da waren noch zwei Floppy-Disc-Laufwerke. Manche von euch haben nur davon gehört, dass das in der Steinzeit mal existiert hat. In dieser Hinsicht bin ich Steinzeitmensch. Aber ich habe irgendwo gemerkt, ich habe da irgendwo so ein Feeling dafür bekommen, da hatte ich auch irgendwo Fähigkeiten gehabt. Aber das war eben so, immer wieder kann man auch Herausforderungen suchen, um dort Fähigkeiten zu entwickeln und Situationen kommen, die einen auch dazu bringen. Gut, und dann kommt aber auch inmitten von all dieser netten Harmonie, wo man harmonischer mit sich lebt und alle Anteile würdigt und mit ihnen harmonisch umgeht und wie man schaut, welche Fähigkeiten man entwickelt. Es gibt dann aber auch etwas, wo man auch an sich arbeitet, wo man auch irgendwo sagt: „Ja, es gibt ethische Prinzipien, die will ich umsetzen. Und daran halte ich mich, ob es mir passt oder nicht.“ Und es gibt Sachen, so gut es ist, oft Chancen aufzugreifen, manches ist auch Versuchung. Und manches ist Prüfung.
– Fortsetzung folgt –
Dies ist die 15. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Workshops von Sukadev Bretz in der Yoga Vidya Yogaschule Augsburg. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke schaue nach im Yoga Wiki. Hier ein paar weitere Links:
- Seminare mit Sukadev
- Seminare zum Thema Raja Yoga und Positives Denken