Keine Metaphysik ist philosophisch beweisbar. Kein religiöses System oder spirituelles System, kein philosophisches System, wenn es metaphysisch wird, ist beweisbar, wenn es irgendwie etwas aussagt, als nur irgendwo Interpretationen von physikalischen Erkenntnissen. Wenn es tiefer geht, ist es nicht beweisbar. Aber wir können aus einem gewissen Vertrauen in Schriften, in Meistern aus verschiedenen Traditionen, erst mal sagen: „Ok, das sagen die. Davon will ich erst mal ausgehen und dann schaue ich, was sagt mir das.“ Und wenn wir sagen, es gibt hinter allem eine dahinter zugrundeliegende Wirklichkeit und die ist Brahman und die ist letztlich auch erfahrbar, dann können wir fragen: „Wie ist sie denn erfahrbar?“ Und ohne jetzt gleich den höchsten Bewusstseinszustand zu erreichen, ist es in jedem Moment mindestens andeutungsweise erfahrbar und hindurchscheinend. Auch wenn wir in der Maya sind und sie nicht vollständig erfahren. Wenn man in einer Yoga-Asana tiefen Frieden erfährt, können wir sagen: „Da erfahre ich, erahne ich Brahman.“ Wenn man einen Baum anschaut und jetzt nicht nur Stamm und Blätter anschaut, sondern mehr versucht, den Baum zu erspüren, da spüren wir: „Ah, da ist etwas Göttliches.“ Wenn wir einen Menschen anschauen – dann können wir natürlich sagen: „Das ist alles Genetik und alles Wahrnehmungsphysiologie und irgendwo entsteht irgendwas in der Hirnchemie.“ So könnten wir es auch sehen. Oder wir können spüren: „Ja, den Menschen, wenn ich ihn so empfinde und Liebe spüre, da offenbart sich etwas Göttliches.“ Und das ist eine Weise, wie wir Vertrauen entwickeln können, indem wir öfters mal schauen, etwas Göttliches zu spüren und zu erfahren.
- Fortsetzung folgt jeweils 7 Tage darauf –
Dies ist eine Niederschrift eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Yoga Seminars bei Yoga Vidya zum Thema Vertrauen . Vertrauen hilft, Angst zu überwinden. Vertrauen hilft, Mut zu fassen.
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