Die Evolution der Seele

Die Evolution der Seele

Yogis haben auch eine etwas andere Sichtweise auf die Evolution. Nicht nur, dass das ganze Leben und die Gattungen sich entwickeln, sondern, dass es letztlich eine individuelle Evolution gibt, dass eine Seele sich inkarniert über viele Tierkörper bis die Seele irgendwann erstmals in einen Menschenkörper kommt. Im Menschen ist besonders charakteristisch, dass er den Intellekt, den Verstand hat. Es gibt natürlich noch ein paar andere Besonderheiten des Menschen, aber er hat zunächst mal den Verstand. Wenn die Seele sich erstmals im Menschen inkarniert, hat sie die gleichen Wünsche wie ein Tier, allerdings mit dem Intellekt um das ganze etwas ausgefeilter, man kann auch sagen komplizierter zu befriedigen.

Ein Tier hat den Wunsch nach Karma besonders ausgeprägt. Karma wird oft als Sinnesbefriedigung übersetzt. Ein Tier will die Sinne befriedigen, seine körperlichen und emotionalen Bedürfnisse ausleben. Diese werden wieder in vier Hauptkategorien eingeteilt, deren Sanskrit-Ausdrücke ich nicht nennen werde sondern die deutschen.

1.   Essen, wir wollen etwas Gutes essen, trinken gehört auch dazu.

2.   Haus, Zuhause, Nest.

3.   Fortpflanzung, Familie, alles was damit zusammenhängt

4.   Sicherheit und Überleben.

Das sind die 4 Hauptkategorien. Wir können also anfangen mit dem Essen. Der Mensch will essen. Unsere modernen Zivilisation macht eine ganze Menge, damit wir essen können. Wenn man mit einem Flugzeug fliegt und runterschaut, stellt man fest, wie viel Teile unseres Planeten wir zur Essensproduktion umgewandelt haben. Die Tiere essen das, was Ihre Instinkte Ihnen vorgeben. Der Mensch hat kompliziertere Weisen. Er isst nicht einfach irgendwelche Wurzeln, Kräuter und Früchte, sondern, das ganze muss angebaut werden. Es muss geerntet werden. Es muss verkauft werden Es muss gekocht werden Es muss gewürzt werden. Man muss erst einen Tisch darunter setzen, dann ein Tischtuch, dann einen Teller, da kommt das Essen drauf, es kommt Besteck dazu, eine Serviette und dann isst man das Ganze. Es gibt Menschen, die geben noch Geschmacksaromen und Farbstoffe darüber, so dass man nach Möglichkeit nicht mehr erkennt, was es ursprünglich mal war oder; damit man es mag, wenn es etwas Unnatürliches ist. Das nennt sich den Verstand nutzen, um die Sinne zu befriedigen, um zu essen. Das hat sowohl etwas Kulturelles, als auch etwas Industrielles. Wir sollten natürlich auch nicht vergessen, der Verstand hat uns dazu gebracht, dass wir, zumindest in Europa, keine Hungersnöte mehr haben.

Das nächste ist das Zuhause. Wir wollen ein Nest bauen. Es gibt Wohnungen, es gibt Zimmer und manche haben riesige Häuser oder Paläste. Einige Tiere haben ebenfalls hochkomplexe Nester, wie z.B. Bienen oder Ameisen. Interessanterweise haben die Insekten die komplexesten Staaten und bauen die komplexesten Häuser.

Aber auch der Mensch hat es kompliziert gemacht. Ich habe einiges mitbekommen, als dieser Yogaraum gebaut wurde. Zuerst musste ausgebaggert werden, dann kam ein Kiesbett, ein Sandbett, eine Folie und schließlich eine Bodenplatte darauf. Danach eine Dämmschicht, darauf die Heizspiralen, hier ist ja Fußbodenheizung drin, darüber der Estrich, auf dem Estrich der Teppich und dann kommt eine Decke, das Kissen und da setzen wir uns dann drauf. Über uns sind erst mal Rehgipsplatte, darüber irgendein Dämmmaterial, darüber eine Decke, noch ein Dämmmaterial, irgendwelche Folien, irgendein Bett und darüber die Platten, denn darüber ist die Sonnenterasse. Also recht komplex, um unser Nest zu bauen. Aber im Grunde genommen ist es unseren Verstand nutzen um besser wohnen zu können. .. oder besser meditieren zu können, zumindest im Winter.

 

Mit dem Zuhause hängt natürlich auch noch alles Mögliche ästhetisch zusammen. Das sind nicht nur die Baumaterialien sonder der Teppich muss zur Farbe des Raumes passen und die Farbe der Kissen muss dazu passen. Die Pflanzen müssen dazu passen. Dieser Raum wurde immer wieder neu gestrichen und anscheinend auch jedes Mal in einer neuen Farbe. Vielleicht, um es noch schöner zu machen als vorher. Das gehört so zu diesem Aspekt. Verfeinerung der tierischen Instinkte können wir auch sagen.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen

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