Die reine ethische Lebensweise

Ich selbst bin eigentlich über Mitgefühl zum Vegetarismus gekommen. Heutzutage wird Vegetarismus noch aus einem anderen Grunde propagiert. In der letzten Woche haben Stern, Spiegel, Fokus alle für Vegetarismus plädiert. Warum? Wegen des Methans, der Klimakatastrophe und auch weil, die vielversprechendste Energiequelle, zumindest der mittleren Zukunft, ist letztlich Biogas. Dazu benötigt man Anbaufläche. Die bekommt man aber nicht dadurch, dass Menschen Fleisch essen. Um Menschen über fleischliches Eiweiß zu ernähren benötigt man die fünf bis zwanzigfache Anbaufläche. Wenn Menschen hingegen Vegetarier sind, benötigen wir weniger Anbaufläche zur Ernährung und es bleibt genug Anbaufläche für die nachwachsenden Rohstoffe. Ein zweiter Grund: Methangas. Gerade in der Massentierhaltung ist es auf der Rangliste der Klimakiller relativ weit oben. Die einfachste klimaschonende Maßnahme, die eine einzelne Person treffen kann, ist die, Vegetarier zu werden. Das ist das Effektivste, das man für diesen Planeten machen kann. All das zu bedenken heißt auch: auf sattwige Weise seine Bedürfnissen zu befriedigen.

Man muss natürlich ausprobieren, was bekommt mir von all dem und was schmeckt mir? Wer schon eine Weile Vegetarier ist weiß: vegetarische Ernährung schmeckt eigentlich besser. Sie ist natürlicher. Es entwickeln sich neue Geschmacksknospen und das, was einem vorher nicht geschmeckt hat, was es gesund war, schmeckt einem plötzlich. Also, Essen sollte schmecken aber es sollte aber auch sattwig sein. Darüber könnte man noch sehr viel mehr erzählen, ich möchte es jedoch hier abschließen.

 

Dann geht es um sattwige Bedürfnisbefriedigung auf einer andern Stufe auch auf der Karmaebene. Zum Beispiel, die Einrichtung der Wohnung kann man auch sattwig, rajassig oder tamasig machen. Sattwig heißt natürlich zum einen, dass es einen selbst erhebt. Das sind eher die hellen Farben.. Wenn ihr nach Hause kommt und es ist alles braun und schwarz und ihr habt öfter griesgrämige Stimme, wäre es vielleicht an der Zeit zumindest bei einer nächsten Renovierung das ganze heller zu machen. Doch angenommen, ihr fühlt euch so sehr wohl, dann spricht nichts dagegen. Dann gibt es auch von der Umwelt her keinen Grund jetzt existierende Möbel rauszuwerfen um jetzt neue rein zu tun. Ich muss jetzt auspassen. Mein Bruder hat eine Polstermöbelfabrik. Der würde es nicht so begrüßen, wenn ich sage, es wäre vom Klima her besser wenn man seltener die Wohnungseinrichtung austauscht. Ich sage es trotzdem. Wir können schauen, wie wirkt das und … was habt ihr für Bilder herumhängen? Sind das wirklich Bilder, die erhebend sind oder sind es andere Bilder? Sattwig sein heißt jetzt aber auch, nicht rücksichtslos zu sein. Angenommen, da ist ein Bild, das stört euch, aber es ist das Lieblingsbild eures Partners, dann ist es nicht sattwig, das Bild raus zu werfen. Es wird euch vermutlich mehr belasten dass eure Partnerschaft Risse bekommt, wenn ihr das öfter macht, als es euch belasten würde, wenn ihr in der Wohnungseinrichtung öfter mal Kompromisse eingeht. Sattwig bei der Wohnungseinrichtung heißt hier vor allem Ökologie. Das kann auch heißen, dass man sich mit einem kleine Wohnung zufrieden gibt. Wie gestalte ich meine Wohnung, meinem Haus, wie beeinflusst es die Umwelt?

Sattwig, Sicherheitsbedürfnis, könnt ihr überlegen, heißt zumindest seinen Nachbarn nicht zu erschießen. Also hier, wie wir unser Überleben sicher stellen auf sattwige Weise. Dann auch Familie und Fortpflanzung. Auch hier sattwig, rajassig, tamasig. Natürlich würde hier als grob tamasig gelten all das, was andere schädigt. Vor kurzem habe ich einen Podcast von einem Buddhisten gehört. Buddha hat gesagt, ein paar Dinge sollte man auf sexuellem Gebiet nicht machen. Das eine wäre keinen Sex zu haben mit jemanden, der damit nicht einverstanden ist zweitens, nicht mit Minderjährigen, drittens nicht mit Verheirateten und viertens nicht mit Verlobten. Also, insbesondere die ersten beiden sollten absolut beachtet werden und zweitens sollte man auch das andere beachten, das erste natürlich absolut.

Über Familie, Partnerschaft will ich in meinem nächsten Vortrag etwas mehr sprechen. Denn Partnerschaft, Familie berührt natürlich nicht nur Karma, sonder berührt auch Artha, berührt auch Dharma, berührt auch Moksha. Partnerschaft und Familie sind alle Aspekte des Lebens und da gilt es natürlich auch dieses als Teil des spirituellen Weges zu sehen.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

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