Der spirituelle Weg Teil 3
Wir behandeln in diesem Vortrag:
– Die Grundlagen der spirituellen Praxis auf den ersten beiden Stufen der spirituellen Evolution.
– Wie oft und wie lange sollte ein Aspirant Meditation und Yogaübungen praktizieren?
– Wie geht man mit seinen Wünschen und Bedürfnissen um?
Ich hatte in meinem letzten Vortrag über Subecha gesprochen, über die vier Haupt Wunschkategorien, insbesondere Karma, Artha und Dharma. Als vierte besondere Wunschkategorie gibt es Moksha, den Wunsch nach Befreiung.
Wenn der Wunsch nach Befreiung stark ist, dann befinden wir uns auf der ersten der Bhumikas. Ich will gleich etwas mehr über Subecha erzählen. Es kann auch schon helfen, wenn man dieses Modell von Karma, Artha, Dharma und Moksha als eine der Möglichkeiten nimmt, wie man andere Menschen ein bisschen einschätzen kann, um mit Ihnen umzugehen. Bei manchen Menschen ist es so, dass mal das eine wichtiger ist, mal das andere. Oder in dem einen Lebensumstand ist das eine wichtiger, in dem anderen das andere und bei manchen ist eigentlich nur eine Wunschkategorie ihr ganzes Leben lang vorherrschend.
Es gab in der Psychotherapie und in der Psychologie eine ganze Weile Schulenstreitigkeiten. Freud und Psychoanalyse haben gesagt: die Menschen streben hauptsächlich nach Sexualität (also auf der Ebene von Karma) und alle Probleme fangen dort an. Wobei er den Begriff Sexualität sehr viel weiter verstanden hat, als wir das vielleicht heute tun würden oder als es seine Zeitgenossen damals getan haben. Dann kam einer Namens Adler und hat gesagt: Menschen streben nach Macht, woraus die Minderwertigkeitskomplexe resultieren, von denen ihr sicher schon gehört habt. Adler hat das irgendwann mal herausgefunden. Das wäre also Artha .Dann kamen die humanistischen Psychologen, die gesagt haben: Menschen streben nach Selbstverwirklichung. Nicht im Sinne von Yoga, im Sinne von spiritueller Einheit mit dem höchsten Selbst, sondern im Sinne des Auslebens seiner Talente und Möglichkeiten; auch: Persönlichkeit, Talente, Fähigkeiten immer mehr entfalten. Das, was wir eben auf der Dharmaebene haben. Menschen haben all diese Kategorien. Danach kam noch die transpersonale Psychologie hinzu und hat gesagt: Wir können beobachten, was Menschen am meisten motiviert und was das größte Heilpotential hat. Es ist, wenn Menschen zu etwas kommen, das jenseits ihrer individuellen Persönlichkeit ist. Im November findet ein großer Yogakongress in Bad Meinberg statt in Zusammenarbeit mit der großen SMRR, ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern, die sich der wissenschaftlichen Erforschung von Meditation gewidmet haben. Dort werden einige Vorträge aus der transpersonalen Psychologie abgehalten und empirische Studien über das Heilpotential von spirituellen Praktiken vorgestellt.
Es gehören alle vier Kategorien dazu. Bei den Menschen überwiegt entweder das eine oder das andere. Wenn Menschen hauptsächlich an Karma als Sinnesbefriedigung interessiert sind, also :angenehm essen, schön wohnen, nicht zu viel arbeiten, keine zu komplizierten Familienbeziehungen, … ,dann sind sie relativ glücklich. Wenn man diesen Menschen sagt, sie sollten an ihren Talenten feilen und sie sollten wirklich in ihr Herz hören und dem folgen, die schauen sie einen nur etwas befremdet an. Angenommen, sie haben einen Ehegatten, der hauptsächlich an Artha interessiert ist und Kohle machen will, das würde bedeuten, dass auf der Karmaebene nicht alles möglich ist und dass auf der Dharmaebene vielleicht auch nicht so viele Möglichkeiten sind. Es ist wenig spirituelles Verständnis vorhanden. Dafür wird er bereit sein lange zu arbeiten und viel Geld für die Familie zu verdienen und das ist sein Hauptbeitrag für die Familie.
– Fortsetzung folgt –
Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.