Leben für Gott – Inspirationsvideo

Videovortrag zum Thema: Leben für Gott.

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Ein Vortrag aus der Reihe „Klassische Yoga Vedanta Spiritualität“ – inspiriert durch Swami Chidananda. In diesem Video geht es um Themen wie Schülerschaft sowie um Schüler.

Nimm dein Leben selbst in die Hand – Kurzvortrag

Vortragsvideo zu folgendem Inhalt: Nimm dein Leben selbst in die Hand.

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Ein Vortrag aus der Reihe „Klassische Yoga Vedanta Spiritualität“ – inspiriert durch Swami Chidananda. In diesem Video geht es um Themen wie Sanatana Vaidika Dharma sowie um Dharma.

Gelassenheit entwickeln – aber wie?

Wir sind in einer hektischen welt. Wie kann man Gelassenheit entwickeln? Wie kann man engagiert sein – und doch gelassen? Dazu findest du eine Menge im Netz. Hier ein paar Ressourcen:

Ein Herz wie Butter (vegan)

Ein Herz wie Butter haben – was heißt das? Butter schmilzt, wenn es warm wird. Ein Herz wie Butter haben, das heißt, dass dein Herz für andere hinschmilzt. Und was hat das zu bedeuten? Ich glaube, du musst das selbst mal erfahren – und vermutlich hast du das schon erfahren: Wenn du jemanden siehst der Hilfe braucht, spürst du etwas im Herzen. Du spürst, dass dein Herz schmilzt wie Butter. Dein Herz wird weich. Wenn du siehst, dass jemand anderes leidet und du viel Mitgefühl hast, dann schmilzt dein Herz wie Butter.

Ein Herz wie Butter haben – ist das überhaupt wünschenswert?

Du magst fragen: Wozu soll das gut sein, ein Herz wie Butter haben? Auf der einen Seite mag man sagen: Ein butterweiches Herz macht einen schwach. Wenn dein Herz bei jedem Leid, das du siehst, schmilzt wie Butter, wie kannst du handeln? Manchmal muss man das richtige tun – ein butterweiches Herz ist da nicht hilfreich. Andererseits: wer ein Herz wie Butter hat, der ist voller Liebe. Und wo Liebe ist, da ist auch Freude. Und was den Menschen besonders auszeichnet, ist die Liebe, ist Mitgefühl, ist tätige Nächstenliebe.

Müssen alle ein Herz wie Butter haben?

Das schöne am Menschen ist: es gibt viele verschiedene Menschen – und es ist gut, dass Menschen so verschieden sind. Es ist gut, dass es Menschen gibt, die ein Herz wie Butter haben: Diese trösten die Verzweifelten, lassen alles stehen und liegen wenn jemand in Not ist. Und es ist auch gut, dass es manche gibt, die eher ein Herz wie Stein haben: Diese tun das was nötig ist, ohne sich von kurzfristigen Emotionen beunruhigen zu lassen. Die meisten Menschen haben eine Mischung: Mal spüren sie ihr Herz dahinschmelzen wie Butter. Mal können sie konsequent das tun, was gerade erforderlich ist. Übrigens: Menschen, deren Herz eben nicht weich wie Butter ist, sondern hart wie Stein, werden manchmal auch als Psychopathen bezeichnet. Die meisten Psychopathen in diesem Sinne werden nicht kriminell: Ihnen gelingt es aber, sich von Kritik, von Mitgefühl und Einfühlungsvermögen zu befreien. Eigentlich stimmt das nicht: Sie sind, ob sie es wollen oder nicht, unfähig, mehr als ein geringes Einfühlungsvermögen zu zeigen.

Wie kannst du dein Herz weich wie Butter machen?

Willst du dein Herz weicher machen? Willst du ein Herz wie Butter bekommen? Ist das möglich? Ja, das ist durchaus möglich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

  • Spüre jeden Tag in dein Herz hinein. Lerne, dein Herz zu spüren
  • Wenn du andere Menschen siehst, spüre sie mit deinem Herzen, spüre sie von deine, Herzen her. Vielleicht spürst du dann dein Herz schmelzen wie Butter
  • Auch Bäume kannst du vom Herzen her spüren, Zimmerpflanzen, Vögel
  • Im Yoga sind insbesondere Rückbeugen, wie Kobra, Fisch, Halbmond geeignet, das Herz zu öffnen, das Herz weich wie Butter zu machen
  • Es gibt Herzenslieder, die das Herz weich wie Butter machen, viele Mantras gehören dazu
  • Anderen zu helfen, bewusst zu spüren, was der andere braucht, mitzufühlen – das ist sehr effektiv, sein Herz weich zu bekommen wie Butter

Ein butterweiches Herz verhärten – geht das?

Vielleicht hast du ein Herz wie Butter – aber du fühlst, es lässt dich zu sehr zerfließen. Du möchtest gerne dein butterweiches Herz etwas härter werden lassen. Geht das? Zunächst mal: Willst du das überhaupt? Wenn du das willst, dann geht es auch. Die einfachste Methode wäre Achtsamkeit bzw. die Achtsamkeitsmeditation. Lerne dir bewusst zu machen, dass da ein Gefühl im Herzen ist. Nicht du bist butterweich, sondern du spürst ein Gefühl des butterweichen Herzens. Werde dir bewusst: Ich bin separat, getrennt von diesem Gefühl. Ich bin Beobachter. So kannst du lernen zu fluktuieren: Mal wird dein Herz weich wie Butter – mal etwas härter, oder eigentlich: Du kannst dein Herz weich wie Butter behalten – allerdings kannst du dich mal mehr, mal weniger identifizieren.

So, nach dieser langen Vorrede geht es jetzt an die Fortsetzung der Mitschrift aus einem Seminar mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg:

Asamshakti heißt wörtlich „von nichts berührt“, ich muss allerdings zugeben, so ganz mag ich die Übersetzung nicht. Das klingt so wie ein Felsbrocken oder so etwas. Swami Sivananda sagt im Gegenteil, ein Meister hat ein Herz wie Butter (vegan), es schmilzt beim Leiden anderer. Aber man ist nicht persönlich berührt von persönlichem Erfolg und Misserfolg, sondern mehr verbunden mit dem Höchsten.

Und hier wird erreicht Nirvikalpa Samadhi.

Nirvikalpa Samadhi, überbewusster Zustand ohne Dualität. Eigentlich hier hat man die Selbstverwirklichung erreicht. Die vollkommene Einheit mit allem. Man ist erwacht, könnte man sagen. So ähnlich, wie wenn man träumt und während man träumt, fragt man sich, ob man träumt, gibt es eine höhere Wirklichkeit in der Traumwelt. Das habe ich so ab und zu mal, wo ich dann überlege, träume ich jetzt oder bin ich wach. Ich kann mich an ein paar Träume erinnern, wo ich dann zu dem Schluß kam, ich muss wach sein, da habe ich jetzt plötzlich wieder eine ganz andere Flexibilität in den Asanas, woran ich mich eigentlich nicht erinnere. Aber erst wenn wir aufwachen, sind wir aufgewacht. So können wir aus dieser Wachwelt aufwachen, und dann sind wir in Nirvikalpa Samadhi.

Danach hat man das Doppelbewusstsein, d.h., wenn man aus der Meditation heraus kommt, sieht man die Welt wie andere auch, aber man hat gleichzeitig auch das Bewusstsein der Einheit hinter allem. Das ist so ähnlich auch, angenommen, wir würden mit 15 Jahren alle eine Binde vor die Augen bekommen. Und dann nach 10 Jahren würde die Binde weggenommen. Dann können wir zum Einen sehen, wie die anderen sehen. Wir können aber auch noch hören, wie die anderen hören, die blind sind. Wir können auch wieder die Augen schließen und die Erfahrung machen, die Blinde machen. Aber wir können auch die Binde wieder wegnehmen und wieder sehen.

So ähnlich, jemand der in Nirvikalpa Samadhi ist, kann die Welt so sehen wie andere auch, aber kann auch die Einheit jederzeit wieder wahrnehmen.

Auch hier wird zu einem späteren Zeitpunkt in der Yogalehrerausbildung mehr darüber gesprochen über den sogenannten Jivanmukta, lebendig Befreite. Manche führen ihr ganz normales Leben, so dass niemand merkt, dass sie befreit sind, außer, dass sie besonders viel Freude ausstrahlen, besonders liebevolle Menschen sind, kann Euer Nachbar, Postbote sein, die können verwirklicht sein, ohne dass es jemand merkt und ohne dass sie die Sanskritfachausdrücke kennen. Es gibt andere, die werden dann Lehrer und große Meister/Meisterinnen, entweder im kleinen Stil mit einigen Schülern oder im großen Stil mit mehr Schülern. Und manche ziehen sich auch zurück und meditieren in Einsamkeit. Die Mehrheit gehört zur Kategorie eins, d.h., sie führen ihr normales Leben weiter und es wird eigentlich von niemandem so richtig bemerkt. Es ist nicht in ihrem Karma, dass sie dort besonders lehren.

Dann folgt als nächstes Padarthabhavani – Doppelbewusstsein

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

 

Intuitives spontanes Handeln der Meister

Das nächste auf Tanumanasa: Die Intuition wird stark und zum wichtigsten Entscheidungsmittel. Natürlich jeder Mensch hat auch Intuition, und eine ganze Menge von Entscheidungen werden durch Intuition getroffen, nicht nur von spirituellen Aspiranten sondern auch von solchen, die auf den Begriff Spiritualität allergische Reaktionen haben, auch sie können durchaus Menschen sein, die eine gute Intuition haben. Aber auf vorigen Stufen kann die Intuition einen in die richtige Richtung führen, sie kann einen aber auch die falsche Richtung führen. So dass eigentlich gerade auf Vicharana Intuition auch immer gekoppelt sein muss mit Viveka, konkretes Unterscheidungsvermögen, wie ich es ja schon im Lauf des Wochenendes mehrmals so gesagt habe.

Wenn man plötzlich wie eine Art Berufungserlebnis hatte, muss man sich anschließend fragen, wie genau soll sich das ausdrücken. Wenn man das Gefühl hat, genau das und das sollte ich tun, muss man auch noch mal hinterfragen. Sowohl, war es wirklich meine Intuition oder vielleicht nur ein Wunsch, den der hatte, mit dem ich gerade gesprochen habe und der hat vielleicht Prana und seine Gedanken in mich hinein gebracht und jetzt denke ich, ich habe den Wunsch. Oder es ist eine uralte Sehnsucht, die hoffnungslos veraltet und überholt ist, ist aber jetzt, weil sich die darüber liegenden Spannungen geöffnet haben, ob sie jetzt noch mal an die Oberfläche meines Geistes. Also, die Viveka müssen wir damit verbinden.

Aber in Tanumanasa übernimmt die Intuition die Hauptfunktion. Das weiß man von vielen Geschichten von großen Meistern. Sie handeln unvorhersehbar, spontan, sie handeln aus der Intuition heraus.

Und schließlich auch: Man mag das Gute. Ich hatte heute morgen gesprochen über das Angenehme und das Gute. Und manchmal wissen wir, was gut für uns ist, z.B. die Menge an Zucker-Fett-Gemischen zu reduzieren und wir mögen aber trotzdem die Menge erhöhen. Und dann kommt es darauf an, wie wir uns entscheiden. Das ist jetzt einfach ein banales Beispiel. Man nimmt sich vielleicht auch vor, beim nächsten Mal will man als Verkäufer, wenn man kurz vor dem Abschluss steht, nicht zu lügen und notfalls auf die Provision zu verzichten und dann steht man kurz davor und man weiß, jetzt müsste man noch eine kleine Übertreibung oder falsche Behauptung machen und schon hat die Familie 100 Euro mehr für den nächsten Familienurlaub.

Also auf Tanumanasa, wenn man dort verankert, dort hat man praktisch keine Wahl mehr. Gegen Ethik dort zu verstoßen, würde gegen jedes Gefühl, auch gegen jedes Mögen, gehen. Das Raga, das Mögen, richtet sich auf das Gute.

In gewissem Masse, diesen Dreischritt von Subecha-Vicharana-Tanumanasa, hat man im Kleinen schon öfters gehabt. Subecha: Nachdenken, Fragen. Vicharana: es umsetzen. Und Tanumanasa: es wird zu unserer zweiten Natur. Vielleicht als Beispiel: Ich habe vorher gesagt, manchen Menschen fällt es leicht, mit Rauchen aufzuhören, wenn sie mit Yoga anfangen, und manchen fällt es schwer und manchen fällt es extrem schwer. Also es gibt Menschen, die sagen, ihre heldenhafteste Tat in diesem Leben war die Überwindung ihrer Nikotinsucht. Es soll ja sogar genetische Prädispositionen geben, was es bei manchen leichter macht, aufzuhören, wenn man mal angefangen hat und manchen eben schwerer macht. Gut, jetzt angenommen, jemandem fällt es schwer, jetzt sagt er, es ist eigentlich nicht das Richtige = Subecha. Dann hört er auf, unter Befolgung aller Ratschläge  aus dem Buch „Endlich Nichtraucher“ – ein Buch, das viele Menschen zu Nichtrauchern gemacht hat – über andere Verhaltenstrainings, vielleicht noch ein paar Akupunkturnadeln setzen, und noch ein paar Nikotinpflaster, ich kenne Leute, die haben alles gemacht, erst haben sie eins nach dem anderen gemacht und als das nicht geholfen hat, alles zusammen, und damit hat es dann geklappt. Und sich zusätzlich eine Mantraweihe geben lassen, damit sie, wenn die Gier wieder kommt, ein Mantra wiederholen können. Also, Vicharana: alles dran setzen. Gut, und irgendwann ist die Sache, mindestens bei der Nikotinsucht, überwunden = Tanumanasa, und schon die Vorstellung an eine Zigarette wirkt Ekel erregend. Es gibt aber manche, und da kann man auch sehen, in Tanumanasa sind wir noch nicht wirklich sicher vor Rückfällen. Ich kenne auch manche, die seit vielen Jahren Yoga üben, seit 20 Jahren keine Zigarette mehr rauchen und sagen, es gäbe immer noch Situationen, wo so der Gedanke auftaucht. Zwar nicht die Gefahr, aber der Gedanke. Scheint es auch zu geben. Trotzdem, selbst vom Mögen her keine große Versuchung.

Und das gilt also bei vielen kleinen Sachen. Kurzfristig gibt es manchmal Dinge, die wir mögen, und die nicht gut für uns sind. Kurzfristig gibt es auch Dinge, die wir nicht mögen und die gut für uns sind. Wenn man aber etwas Gutes über einen längeren Zeitraum gemacht hat und sich dabei auch geschickt verhalten hat im Umgang mit seinem eigenen Geist, wird das langfristig das sein, was man mag und überkehrt das, was man mag und was nicht gut ist, wird man entweder auf eine andere Weise befriedigen können oder man wird etwas ganz anderes finden und es einfach vergessen.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Der spirituelle Weg lehrt im Hier und Jetzt zu sein

Eine Aufgabe auf Vicharana ist, sich selbst anzunehmen, wie wir sind, lernen, mit uns selbst umzugehen. Zu wissen, die Erleuchtung kommt vermutlich nicht an einem Tag und es wird nicht so sein, dass wir ein paar Jahre nur durchhalten müssen und dann eines Tages aufwachen, alle Probleme sind verschwunden und bis dahin nehmen wir alles andere in Kauf. Deshalb heißt es ja auch: Der Weg ist das Ziel. Auch wenn ich vorgestern gesagt habe, dass ich nicht so 100% mit dieser Aussage einher gehe. Aber auf einer anderen Ebene stimmt es. Wir sollten nicht alles in Kauf nehmen mit der Hoffnung, dass vielleicht in ein paar Jahren oder in einer Zukunft plötzlich auf zuwachen und alle Probleme sind verschwunden. Sondern auf dem spirituellen Weg auch lernen, ihn jetzt auch zu genießen, lernen, auch jetzt ein schönes Leben zu haben, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren.

 

Auch wenn es ab und zu mal gilt, mal auch etwas Unangenehmes zu machen. Auch mal morgens früher aufzustehen, auch wenn man keine Lust dazu hat. Auch mal sich selbst zu beherrschen, in vielerlei Hinsicht.

Zu diesem Aspekt der Selbstannahme und eines glücklichen Lebens eines spirituellen Aspiranten, nicht nur in der Zukunft, sondern auch heute, gehört auch das sattwige Leben der verschiedenen Bedürfnisse.

Ich hatte diesbezüglich gestern über einige Bedürfnisse von Kama, Sinnesbefriedigung und Befriedigung von emotionalen Bedürfnissen gesprochen.

Ich will als Beispiel auch noch auf Artha eingehen, Wunsch nach Reichtum, Wohlstand, finanzieller Absicherung oder auch  Ruhm und Macht. Solche Wünsche zu haben, gehört auch zu den Purusharthas. Diese vier nennen sich Purushartas, die Bestrebungen des Menschen. Eigentlich die Bestrebungen, die es wert sind, verfolgt zu werden.

Vielleicht noch als Zwischenschritt: Ich hatte gestern etwas davon gesprochen, dass das wie eine Art Reihenfolge ist. Dass in der ersten Inkarnation Kama überwiegt, in der nächsten Artha, in der nächsten Dharma und schließlich Moksha. Einerseits stimmt das. Auf der anderen Ebene dürfen wir es nicht so starr sehen und nehmen. Im gleichen Menschen kann man die eine und die andere Kategorie sehen, und mal kann die eine bei einem Menschen wichtiger sein und mal die andere.

Und auch als spiritueller Aspirant, wo Moksha eine große Rolle spielt, hat man Bedürfnisse auf allen Ebenen. Bei einigen Aspiranten ist Moksha zwar da, aber gleichzeitig auch eine der anderen Ebenen stark ausgeprägt. Einige Aspiranten haben außer Moksha mehr Bedürfnisse auf der Kama-Ebene. Sie sind nicht daran interessiert, reich zu werden und die Welt zu verbessern, nicht unbedingt so ihr Ding, sondern sie wollen ein einfaches, angenehmes, gemütliches Leben haben, aber auch zur Selbstverwirklichung kommen.

Und andere gibt es, die wollen die Selbstverwirklichung. Auf der anderen Ebene haben sie aber durchaus auch einen starken Ehrgeiz, also die Artha-Ebene ist stark.

Gut, und dann bei vielen ist tatsächlich außer Moksha Dharma besonders stark. Es ist auch wichtig zu schauen, auf welcher Ebene ist mein Bedürfnis besonders stark. Wenn es irgendwo nicht besonders stark ist, brauchen wir auf dieser Ebene auch nicht besonders viel zu tun.

Also, angenommen, auf der Artha-Ebene ist ein starker Ehrgeiz da. Da spricht auch nichts dagegen, diesem Ehrgeiz nachzugeben. Wenn man nämlich diesem Ehrgeiz im Beruflichen keinen Ausdruck gibt, dann manifestiert er sich oft dann im Spirituellen. Und dann will man vor anderen prahlen, wie viel Pranayama man macht, und wie großartig man die Bhagavad Gita auswendig gelernt hat, und wie viel Tage man gefastet hat. Also wenn man ein gewisses Bedürfnis nach Anerkennung hat, dann sollte das am besten im Beruflichen befriedigt werden und nicht in den spirituellen Praktiken.

 

Jetzt gilt es auch, diese Bedürfnisse auf sattwige Weise zu befriedigen, und im Beruf heißt das, auf ethische Weise.

Tamasige Befriedigung von beruflichem Ehrgeiz würde heißen, über Leichen zu gehen und nach mir die Sintflut, Hauptsache ich komme hoch.

Rajasig ist auch eine gewisse Rücksichtslosigkeit, wo es einem nur um einen selbst geht, aber es ist wenigstens nicht zerstörerisch wie das Tamasige.

Tamasig ist auch noch etwas anderes: Man bemüht sich auf alle mögliche Weise, aber man ist gänzlich ungeschickt. Also auch das ist eine Manifestation, auf tamasige Weise seinen beruflichen Ehrgeiz befriedigen zu wollen.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Sport verbessert die Lebensqualität

Zweites Erklärungsmodell ist das ganze Erklärungsmodell der Sportmedizin. Man weiß inzwischen, Sport ist nicht Mord, sondern Sport ist gesund. Und gerade wenn es auf intelligente Weise gemacht wird, ohne es zu übertreiben, kann Sport die Lebensqualität verbessern, Krankheiten vorbeugen, sogar eine Menge von Krankheiten werden eben nicht dadurch geheilt, dass man nichts tut, sondern dass man aktiv ist. In früheren Zeiten, in der alten Medizin oder in der uralten Medizin, wenn man irgendwo krank war, was wurde als erstes verschrieben? Bettruhe. Jemand hatte z.B. einen Hexenschuss, da wurde sofort gesagt, eine Woche Bettruhe. Und ich kann mich erinnern, ich habe einen Vater, der hat früher regelmäßig Hexenschuss gehabt, der Arzt hat immer gesagt, „Sie müssen sich jetzt eine Woche hinlegen.“, er hat gesagt, „Ich habe ein Unternehmen zu führen, ich kann mich nicht hinlegen.“ und ist dann halt aktiv gewesen. Er ist ein bisschen mehr spaziert, hat ein paar Übungen gemacht und hat sich so hingesetzt, dass es irgendwo ging und nach zwei, drei Tagen war das typischerweise vorbei. Aber die Ärzte haben immer gesagt, er muss jetzt erst eine Woche Bettruhe haben. Heutzutage weiß man, in 90% der Hexenschüsse wäre es das Schlimmste, was man machen kann, Bettruhe. Das weiß man inzwischen auch bei Arthritis, Arthrose, Rheuma, auch dort. Früher hat man gesagt, man soll sich nicht überlasten. Oder Venenerkrankung. Ich kann mich noch erinnern, meine Großmutter hatte Krampfadern gehabt und sie wollte immer durch die Gegend spazieren, sie wollte nicht ruhig sitzen bleiben. Ihr wurde immer erzählt, sie solle nicht so hippelig sein, sie soll doch ruhig bleiben und sie hat doch Geld, sie soll sich doch ein Taxi leisten, sie muss doch nicht die halbe Stunde dort hingehen. Heute weiß man, es war die intelligenteste Sache. Jemand mit Krampfadern darf nicht längere Zeit ruhig auf dem Stuhl sitzen, sondern das Beste ist, Bewegung halten und viel spazieren und nicht irgendwo sitzen. Inzwischen ist ja auch die Forschung bei z.B. Burnout-Syndrom dazugekommen. Vor ein paar Jahren hat man noch gesagt, bei beginnendem Burnout, möglichst früh krankschreiben lassen, wenig tun und sich regenerieren. Da weiß man inzwischen, das ist das Falscheste, was man machen kann, jemand mit einem beginnenden Burnout ein paar Wochen krank schreiben. Wenn man will, dass er aus einem beginnenden Burnout in die Depression reinrutscht, wäre das das Ideale. Krankschreiben und dann kann er darüber brüten, was im Leben alles schlimm ist. Natürlich darf er auch nicht so weitermachen wie bisher, sonst führt das vielleicht wirklich dazu, sondern da gibt es eben auch etwas, was sich jetzt in Studien erwiesen hat, irgendwas finden, wo das innere Feuer brennt, wo die Begeisterung ist, wo das Herz da ist. Und eben im Yoga würde man sagen, nicht in den Mudha-Zustand hineingehen, sondern etwas finden, wo das Feuer von innen her wieder lodert. Ich will es jetzt nicht weiter ausbauen. Jedenfalls hat man eben auch festgestellt, Sport ist gut bei allem Möglichen und letztlich, Yoga ist auch Sport. Das wollen wir auch während dieser Woche zeigen. Meistens, wenn man über Yoga und Sport spricht, wird immer gesagt, Sport ist das eine, Yoga ist das andere und selbstverständlich, Yoga ist besser. Es steht ja auch in dem Kapitel „Yoga und Sport“ von Swami Vishnu in dem großen illustrierten Yogabuch. Ich will dort in dieser Woche zeigen, dass Yoga auch eine Sportart ist und in ausgezeichneter Weise Kondition, Kraft, Flexibilität, Koordination fördert und deshalb können die ganzen sportmedizinischen Forschungsergebnisse über die Wirkung von Konditionstraining, Krafttraining, Flexibilitätstraining, Koordinationstraining auch als Erklärung gelten, warum wirkt Yoga. Und wir wollen uns dann natürlich auch damit beschäftigen, wie ist ein ideales Krafttraining, Koordinationstraining, Konditionstraining, Flexibilitätstraining und was hat das vielleicht für Auswirkungen auf die Yogapraxis. Wir wollen ja nicht nur erklären, warum wirkt Yoga, sondern vielleicht auch ein bisschen, was kann man auch als Yogalehrer von modernen stresstheoretischen und sportmedizinischen Erkenntnissen profitieren, damit man Yoga vielleicht noch besser unterrichten kann und besser anpassen kann oder praktizieren kann, je nach Bedürfnissen.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Ashtanga Yoga Blog-Eintrag ist ein Auszug aus einer unbearbeiteten Niederschrift aus einer Weiterbildung für Yogalehrer bei Yoga Vidya Bad Meinberg.  Der Seminarleiter war  Sukadev Bretz . Du findest viele Vorträge von Sukadev auch als Yoga und Meditation Video

Einiges zu den Themen Ängste und Depressionen findest du auch im Yoga Psychotherapie Portal – da gibt es sehr gute Artikel zu Angst und Depression

Erfolg und Ausstrahlung

Wenn Artha überwiegt, kann man auch nur so mit Menschen umgehen. Ebenso ist es mit Dharma. Es gibt Menschen, die sind einfach für andere da. Das war schon immer ihre Hauptmotivation im Leben. Sie ist es jetzt und wird es auch bleiben. Auch hier hilft es, wenn wir wissen, dass bestimmte Menschen mit denen wir umgehen auf dieser Ebene ihre Motivation haben. Ihr seid angehende Yogalehrer und Menschen die Yogakurse besuchen kommen genauso aus unterschiedlichen Motiven. Das schöne an Yoga ist, Yoga kann auf allen vier Kategorien helfen. Schon auf der ersten Ebene, Karma: Yoga hilft, dass man gesünder ist, Yoga fühlt sich toll an. So eine Asanastunde ist auch eine besinnliche Erfahrung. Es ist etwas schönes. Es hilft, dass einem das Essen besser schmeckt. Es hilft, dass man das Frühjahr besser genießen kann. Vielleicht auch, dass man das Zusammensein mit dem Partner besser genießen kann, wenn man entspannt und offen ist. Also, Yoga hat auch etwas, das zur Sinnesbefriedigung gut ist. Für viele Menschen spielt gerade dieser gesundheitliche Aspekt und das Heilen von Krankheiten und das Loswerden von Stress eine wichtige Rolle.

Auf der Artha Ebene gilt: um erfolgreich zu sein, braucht man Energie und Ausstrahlung. Manche Menschen kommen zum Yoga um mehr Energie zu bekommen. Auf dem vorletzten Yogakongress wurde eine empirische Studie vorgestellt, die zeigt, dass die Mehrheit der Menschen kommt um mehr Energie zu bekommen, wie auch immer man das definieren will. Eine der Hauptwirkungen vom Hatha Yoga ist ja, dass Prana, die Lebensenergie, erhöht wird und das kann für den beruflichen Erfolg hilfreich sein. Wenn ein Personalchef zwei Bewerber vor sich hat. Der eine hat keine Energie und der andere strahlt die Energie aus. Wen wird er wohl einstellen? Wenn es um Beförderung geht, der eine ist immer ein Griesgram und in seiner Gegenwart des zweiten blühen auch die anderen auf. Wer wird wohl befördert werden? Prana hilf so auch für beruflichen Erfolg. Yoga kann auch dort hilfreich sein.

Dharma – Bei vielen Menschen geht es nicht darum viel Kohle zu machen, sondern sie wollen anderen helfen und dienen. Das Burn-out-Syndrom ist recht verbreitet unter diesen Menschen. Ich habe erst vor kurzem einen längeren Vortrag darüber gehört und dort hieß es, dass diejenigen am Gefährdesten sind für Burn-out, die besonders engagiert sind. Die wenig Engagierten sind wenig Burn-out gefährdet. Die werden sich in ihrem Beruf nicht übermäßig anstrengen. Es gibt zwar äußeren Stress und vielleicht machen sie auch einmal krank oder werden krank, aber es sind die besonders Engagierten und hoch Motivierten, die unter Burn-out leiden können. Besonders in helfenden und lehrenden Berufe steigt die Gefahr noch mehr, wenn der Mensch engagiert ist.. Dessen sollte man sich bewusst. Eine Möglichkeit dem vorzubeugen ist, Yoga zu üben. Man übt regelmäßig Yoga und lädt sich so immer wieder auf. Denn, wir können auch nur so viel geben, wie wir selbst haben. Man muss etwas für sich selbst tun, um anderen geben zu können. Das ist so, wie ein Blutkreislauf. Es gibt da eine schöne Analogie. Wenn das Herz das Blut pumpt, welches Organ bekommt als erstes das Blut? Das Herz selbst! Die Wege sind am kürzesten. Es ist natürlich nicht so, dass das Blut erst zum Herzen, dann zu den Lungen und dann zu den Nieren geht, so ist der Blutkreislauf nicht aufgebaut, sondern, der Weg vom Herzen zum Herzen ist am kürzesten. Das Herz ist ganz egoistisch oder ganz unspirituell. Angenommen, das Herzwürde sich nicht selbst zuerst das Blut geben. Es würde nach einer Weile niemand sonst Blut bekommen und der ganze Körper würde sterben.

Wer von euch mal geflogen ist, wird wissen, zu Anfang wird immer ein Video gezeigt oder die Stuardessen vollführen ein Schauspiel dem keiner zuschaut. Aber, wenn ihr dort mal zugehört habt, dann habe ihr gehört: Wenn der Luftdruck abfällt, fallen die Sauerstoffmasken runter. Wenn ihr ein Kind habt, wem sollte Frau / Mutter zuerst die Sauerstoffmaske geben? Sich selbst! Das widerspricht jedem Mutterinstinkt. Warum ist das aber wichtig? Damit ihr euch anschließend ums Kind kümmern könnt. Angenommen es dauert zu lange und das Kind fällt in Ohnmacht, das ist nicht weiter tragisch. Die Mutter kann dem Kind noch wenn es in Ohnmacht gefallen ist die Sauerstoffmaske überstülpen und das Kind kommt wieder zurück zum Bewusstsein. Aber angenommen die Mutter nimmt sich die Zeit dem Kind die Sauerstoffmaske überzustülpen und fällt selbst in Ohnmacht. Sie kann dem Kind anschließend nicht mehr weiterhelfen. Typischerweise wird das Kind die Sauerstoffmaske wieder runter nehmen. „Es ist ja irgendwie blöd da so eine Sauerstoffmaske zu haben. Beide können sterben.

Es gibt also viele Menschen die Yoga üben, um anderen besser helfen zu können. … oder auch, um besser zu ihren Talenten und zur Kreativität zu kommen. In diesem Bezug habe ich mich mal mit Kreativitätstheorien oder -ratschlägen beschäftigt. Heute weiß man, eine der besten Weisen kreativer zu sein, ist Entspannung zu üben. Wenn man ein Buch liest über Kreativitätsentwicklung, gehören immer Tiefenentspannungstechniken dazu.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.