Videovortrag zum Thema: Ein besserer Mensch werden.
Ein Vortrag aus der Reihe „Klassische Yoga Vedanta Spiritualität“ – inspiriert durch Swami Chidananda. In diesem Video geht es um Themen wie Bemühung sowie um Anstrengung.
Über die 8 Stufen des Raja Yoga
Videovortrag zum Thema: Ein besserer Mensch werden.
Ein Vortrag aus der Reihe „Klassische Yoga Vedanta Spiritualität“ – inspiriert durch Swami Chidananda. In diesem Video geht es um Themen wie Bemühung sowie um Anstrengung.
Padarthabhavani
Das Doppelbewusstsein von Asamshakti kippt etwas. Das heißt, der Meister/die Meisterin ist sich hauptsächlich der Einheit bewusst und nur viel weniger dieses Körpers bewusst.
In Asamshakti wird ein Mensch sich ganz normal verhalten können, wird auch Entscheidungen treffen können usw.
Bei Padarthabhavani heißt es, dass der Mensch von sich aus selbst keine Initiative mehr ergreift. Wenn man ihn um etwas bittet, wird er es machen. Wenn man ihn um nichts bittet, wird er nichts machen. Wenn man ihm nichts zu essen gibt, wird er nicht essen. Wenn man ihm etwas zu essen gibt, wird er essen.
Bevor ihr jetzt alle Angst davor habt, dann mache ich kein Yoga mehr.
Im Normalfall geschieht Padarthabhavani gegen Ende des Lebens und dauert nur ganz kurz.
Auf eine weniger spirituelle Weise haben das ja auch viele alte Menschen. Zwar nicht im Sinne der unendlichen Wirklichkeit, aber irgendwann, wenn das Karma weitestgehend aufgebraucht ist, haben sie keine Wünsche mehr, irgendetwas in der Welt zu bewirken oder etwas zu tun.
Also, Padarthabhavani, gegen Ende des Lebens.
Dann folgt Turiya.
Karma ist praktisch ganz aufgebraucht und das Bewusstsein bleibt nur noch im Unendlichen, und nach ein paar Sekunden, Minuten, maximal 3 Wochen, ohne dass der Körper sich bewegt oder der Mensch noch mal zurück kommt zum normalen Bewusstsein, stirbt dann auch irgendwann.
Und Turiya mündet dann in Mahasamadhi, den großen Samadhi. Ursprünglich ein Ausdruck für Selbstverwirklichte Meister. Heutzutage wird oft bei allen Yogameistern, egal ob selbstverwirklicht oder nicht, statt Tod gesagt, er hat Mahasamadhi erreicht.
Wir sind jetzt die letzten Stufen etwas schnell durchgesprungen, aber ihr werdet später mehr darüber hören und besonders könnt ihr viel praktizieren bis dahin. Ich habe mich aber bewusst entschieden, mich auf die ersten beiden Stufen zu konzentrieren. Ich wünsche Euch in diesem Sinne alles, alles Gute auf Eurem spirituellen Weg.
– Fortsetzung folgt –
Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.
ENDE
Das nächste auf Tanumanasa: Die Intuition wird stark und zum wichtigsten Entscheidungsmittel. Natürlich jeder Mensch hat auch Intuition, und eine ganze Menge von Entscheidungen werden durch Intuition getroffen, nicht nur von spirituellen Aspiranten sondern auch von solchen, die auf den Begriff Spiritualität allergische Reaktionen haben, auch sie können durchaus Menschen sein, die eine gute Intuition haben. Aber auf vorigen Stufen kann die Intuition einen in die richtige Richtung führen, sie kann einen aber auch die falsche Richtung führen. So dass eigentlich gerade auf Vicharana Intuition auch immer gekoppelt sein muss mit Viveka, konkretes Unterscheidungsvermögen, wie ich es ja schon im Lauf des Wochenendes mehrmals so gesagt habe.
Wenn man plötzlich wie eine Art Berufungserlebnis hatte, muss man sich anschließend fragen, wie genau soll sich das ausdrücken. Wenn man das Gefühl hat, genau das und das sollte ich tun, muss man auch noch mal hinterfragen. Sowohl, war es wirklich meine Intuition oder vielleicht nur ein Wunsch, den der hatte, mit dem ich gerade gesprochen habe und der hat vielleicht Prana und seine Gedanken in mich hinein gebracht und jetzt denke ich, ich habe den Wunsch. Oder es ist eine uralte Sehnsucht, die hoffnungslos veraltet und überholt ist, ist aber jetzt, weil sich die darüber liegenden Spannungen geöffnet haben, ob sie jetzt noch mal an die Oberfläche meines Geistes. Also, die Viveka müssen wir damit verbinden.
Aber in Tanumanasa übernimmt die Intuition die Hauptfunktion. Das weiß man von vielen Geschichten von großen Meistern. Sie handeln unvorhersehbar, spontan, sie handeln aus der Intuition heraus.
Und schließlich auch: Man mag das Gute. Ich hatte heute morgen gesprochen über das Angenehme und das Gute. Und manchmal wissen wir, was gut für uns ist, z.B. die Menge an Zucker-Fett-Gemischen zu reduzieren und wir mögen aber trotzdem die Menge erhöhen. Und dann kommt es darauf an, wie wir uns entscheiden. Das ist jetzt einfach ein banales Beispiel. Man nimmt sich vielleicht auch vor, beim nächsten Mal will man als Verkäufer, wenn man kurz vor dem Abschluss steht, nicht zu lügen und notfalls auf die Provision zu verzichten und dann steht man kurz davor und man weiß, jetzt müsste man noch eine kleine Übertreibung oder falsche Behauptung machen und schon hat die Familie 100 Euro mehr für den nächsten Familienurlaub.
Also auf Tanumanasa, wenn man dort verankert, dort hat man praktisch keine Wahl mehr. Gegen Ethik dort zu verstoßen, würde gegen jedes Gefühl, auch gegen jedes Mögen, gehen. Das Raga, das Mögen, richtet sich auf das Gute.
In gewissem Masse, diesen Dreischritt von Subecha-Vicharana-Tanumanasa, hat man im Kleinen schon öfters gehabt. Subecha: Nachdenken, Fragen. Vicharana: es umsetzen. Und Tanumanasa: es wird zu unserer zweiten Natur. Vielleicht als Beispiel: Ich habe vorher gesagt, manchen Menschen fällt es leicht, mit Rauchen aufzuhören, wenn sie mit Yoga anfangen, und manchen fällt es schwer und manchen fällt es extrem schwer. Also es gibt Menschen, die sagen, ihre heldenhafteste Tat in diesem Leben war die Überwindung ihrer Nikotinsucht. Es soll ja sogar genetische Prädispositionen geben, was es bei manchen leichter macht, aufzuhören, wenn man mal angefangen hat und manchen eben schwerer macht. Gut, jetzt angenommen, jemandem fällt es schwer, jetzt sagt er, es ist eigentlich nicht das Richtige = Subecha. Dann hört er auf, unter Befolgung aller Ratschläge aus dem Buch „Endlich Nichtraucher“ – ein Buch, das viele Menschen zu Nichtrauchern gemacht hat – über andere Verhaltenstrainings, vielleicht noch ein paar Akupunkturnadeln setzen, und noch ein paar Nikotinpflaster, ich kenne Leute, die haben alles gemacht, erst haben sie eins nach dem anderen gemacht und als das nicht geholfen hat, alles zusammen, und damit hat es dann geklappt. Und sich zusätzlich eine Mantraweihe geben lassen, damit sie, wenn die Gier wieder kommt, ein Mantra wiederholen können. Also, Vicharana: alles dran setzen. Gut, und irgendwann ist die Sache, mindestens bei der Nikotinsucht, überwunden = Tanumanasa, und schon die Vorstellung an eine Zigarette wirkt Ekel erregend. Es gibt aber manche, und da kann man auch sehen, in Tanumanasa sind wir noch nicht wirklich sicher vor Rückfällen. Ich kenne auch manche, die seit vielen Jahren Yoga üben, seit 20 Jahren keine Zigarette mehr rauchen und sagen, es gäbe immer noch Situationen, wo so der Gedanke auftaucht. Zwar nicht die Gefahr, aber der Gedanke. Scheint es auch zu geben. Trotzdem, selbst vom Mögen her keine große Versuchung.
Und das gilt also bei vielen kleinen Sachen. Kurzfristig gibt es manchmal Dinge, die wir mögen, und die nicht gut für uns sind. Kurzfristig gibt es auch Dinge, die wir nicht mögen und die gut für uns sind. Wenn man aber etwas Gutes über einen längeren Zeitraum gemacht hat und sich dabei auch geschickt verhalten hat im Umgang mit seinem eigenen Geist, wird das langfristig das sein, was man mag und überkehrt das, was man mag und was nicht gut ist, wird man entweder auf eine andere Weise befriedigen können oder man wird etwas ganz anderes finden und es einfach vergessen.
– Fortsetzung folgt –
Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.
Auf der Dharma-Ebenegilt aber auch, wir sollen auch das nicht mit Gewalt tun. Für andere etwas tun, sollte auch sattwig sein. Das kann man nämlich auch tamasig und rajasig tun. Tamasig heißt, man schadet dem anderen, man meint es gut, aber man könnte es besser wissen. Im Extremfall sind das die Ideologien des 20. Jh., Kommunismus, Leninismus, Maoismus. Sind alle – wie es bei den Nazis war, weiß man nicht, Hitler hat mindestens behauptet, er sei zum Wohl anderer da. Ob er ein Psychotiker war oder jemand, der Ideologien benutzt hat für persönliches Machtstreben, weiß man nicht genau – aber so viele Marxisten haben in Kauf genommen, dass viele Millionen von Menschen sterben, um die neue großartige Gesellschaft zu schaffen und notfalls müssen sie gewaltsam zu ihrem Glück bekehrt werden. Und nicht nur notfalls. Nach dem, was ich vor kurzem gelesen habe, hat Mao 50 bis 70 Millionen Menschen direkt oder indirekt umgebracht. Eine unglaubliche Menge. Und Stalin war nicht ganz so schlimm, aber 20 bis 30 Millionen gehen auch auf sein Konto. Da haben die Russen ganz schon was durchgemacht. Die Deutschen haben 30 Millionen umgebracht, und Stalin davor und danach. D.h., jeder 4. Russe ist dort gestorben.
So sollten wir uns auch bewusst sein: Man kann auch anderen etwas antun und sie damit zerstören. Das ist vermutlich jetzt in unserer Gesellschaft nicht das ganz große Problem
Rajasig ist aber auch möglich. Rajasig gibt es auf 2 Weisen: einmal, ich weiß, was für Dich am besten ist. Verallgemeinerung, für alle. Man geht zwar nicht über Leichen, und man zerstört die anderen nicht, aber man ist überzeugt, man hat die allein selig machende Wirklichkeit für alle gefunden. Fanatismus. Bekehrung. So einfach ist es nicht. Sondern auf sattwige Weise zum Wohl anderer da sein. Aber zu wissen: Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit, und das, was man heute weiß, mag morgen auch schon abewandelt werden müssen. Und alles was wir tun, sollten wir mit Mitgefühl tun. Und nicht denken, alles hängt nur von mir ab, sondern als Teil des kosmischen Ganzen. Das ist sattwig.
Dann muss man sich auch mal engagieren. Wie man z.B. bei Mahatma Gandhi gesehen hat. Damit kann man die, die Unrecht tun, auch ganz schön nerven. Aber Gandhi hat sein Buch auch genannt „Die Suche nach der Wahrheit“. Er hat nie gesagt, er hat sie endgültig gefunden. Er war weiter auf der Suche nach der Wahrheit. Er hat auch öfter mal seine Ansichten etwas geändert und immer wieder weiter entwickelt.
Das nächste ist, seine Talente zu entwickeln, das kann man auch sattwig, rajasig oder tamasig tun.
Tamasig würde z.B. heißen, seine Aggressionen zu leben, und andere damit wirklich schädigen, im Extremfall bis zu Mord.
Rajasig heißt, eine gewisse Rücksichtslosigkeit. Jetzt bin ich dran. Was jetzt meine Kinder, Partner, Eltern davon halten, ist mir vollkommen egal. Bei Eltern hängt es davon ab. Manchmal muss der junge Mensch auch mal rücksichtslos gegenüber den Eltern sein, sich abnabeln. Das ist heutzutage glaube ich allen klar. Viele von Euch sind Eltern. Manche haben vielleicht Kinder zwischen 16 und 25 und hätten es vielleicht gern, dass ihre Kinder sich etwas schneller abnabeln würden. Das ist heutzutage das größere Problem. Ich habe gerade vor kurzem gelesen, ein Grund, warum es in Deutschland so wenig Kinder gibt ist, dass die im zeugungsfähigen Alter zwischen 20 und 30 noch vielfach bei ihren Eltern wohnen und dass zudem das Zuschuss-System auch so ist, dass es das noch dazu unterstützt. Eltern bekommen nämlich Kindergeld, wenn die Kinder noch bei ihnen wohnen. In anderen Ländern wie Finnland und Frankreich wird im Gegenteil unterstützt, dass Kinder mit 18 ihr Zuhause verlassen. Ich meine, es müsste auch nicht notwendigerweise so sein. Ein 3-Generationen-Haushalt hätte auch etwas Gutes. Das ist eigentlich das, was Menschen in früheren Zeiten auch hatten.
Aber gut, wenn Eltern pflegebedürftig sind, haben Kinder oft auch Verpflichtungen. Wie die konkret sind, hängt dann von der Situation ab. Also jetzt nur das tun, was man von Herzen mag und rücksichtslos gegenüber anderen sein, ist auch nicht das A und O. Und diejenigen, die so das 100%ige Seinem-Herzen-Folgen propagieren, da muss man mal deren Leben anschauen. Einen Autor, den ich eigentlich von seinen Büchern sehr mag, Coelho, kennt ihr den, hat wunderschöne Bücher geschrieben, aber wenn man seine Biografie liest, dann denkt man, so will man nicht sein, ganz sicher nicht. Ich will jetzt nicht mehr sagen, im Internet könnt ihr da mehr drüber lesen…Also ein rajasiges Seinem-Herzen-Folgen ist nicht notwendigerweise etwas, was das eigene Leben und das anderer bereichert. Sattwig das leben, mit Rücksicht auf andere und auch Halten einiger Verpflichtungen, auch wenn es manchmal Brüche geben muss, wenn man manchmal aus schwierigen Situationen einfach heraus kommen muss und dann vielleicht auch mal verletzend sein muss.
Also, ihr seid, dadurch, dass ich mal das eine und mal das andere sage und mir ständig widerspreche, will ich Euch durchaus zeigen, der spirituelle Weg macht das Leben nicht unbedingt einfach. Er macht es sinnvoll, bringt es auf eine andere Ebene, ihr lernt, es bewusster zu leben, aber Yoga hat nicht Antworten auf alle Fragen im Leben, aber gibt einem Kriterien, wie man letztlich zu Antworten kommen kann.
– Fortsetzung folgt –
Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.
Schwierig wird es jetzt, wenn der Flucht-Kampf-Mechanismus eben nicht gleich genutzt wird und wenn er nicht sich in körperliche Flucht oder Kampf ausdrückt und wenn er zu häufig aktiviert wird. Und dann spricht man vom so genannten Stresssyndrom und dort ist der erste Schritt eben die Aktivierung. Hans Selye hat in verschiedenen Altersstufen so verschiedene Stresssyndrommodelle entwickelt, ich folge dem, mit sieben Stufen. Im Yoga ist die Zahl sieben immer besonders geschätzt, aber man findet auch andere, wo die auf fünf oder sechs reduziert werden, aber ich halte immer noch das Modell von sieben für besonders hilfreich. Das zweite ist dann, Muskelverspannungen, falsche Atemgewohnheiten usw. Ich greife jetzt nur eines raus, auf eurem Zettel steht das ja auch drin und ihr habt es bei der Yogalehrerausbildung detaillierter gelernt. Und das dritte sind dann Schmerzen. Der zweite verläuft noch unbewusst. Man merkt gar nicht so viel davon, insbesondere wenn man kein Yoga übt. Und dann das vierte ist, geistig müde oder ärgerlich oder reizbar, können wir sagen, oder auch ängstlich. Letztlich könnte man sagen, welches dieser drei dort vorherrscht, hängt zunächst mal vom Dosha ab. Ein Kapha-Mensch wird als erstes müde, ein Pitta-Mensch wird reizbar und der Vata-Mensch wird ängstlich. Wobei, wenn es dann immer weiter geht, wo endet das alles von diesen dreien? Irgendwann in der Müdigkeit. Wenn man zu häufig gereizt ist, irgendwann ist man auch frustriert und müde. Wenn man zu häufig ängstlich ist, kann man nicht mehr schlafen und wird auch irgendwann müde. Fünftes sind dann diverseste Krankheiten. Sechstes ist dann Zusammenbruch. Und siebtes ist dann Tod. Also das heißt, wir können das auch gut erklären. Aktivierend und aktivierend heißt ja, dass es dann, wenn keine Entwarnung kommt, es Muskelverspannungen gibt und die Muskelspannung ist erstmal was Positives. Wenn sie zu häufig da ist, führt sie zu Verspannungen. Wenn die Atemfrequenz erhöht wird und das in Verbindung geht mit Verspannung des Zwerchfells, gibt es dann falsche Atemgewohnheiten. Irgendwann baut sich das auf zu Schmerzen. Irgendwann führt das zu geistigen Problemen. Irgendwann führt es dann eben zu Krankheiten, zum einen eben psychosomatisch, denn, wenn es einem geistig schlecht geht, das hat eine Wirkung auf den Körper. Aber auch hier, angenommen das Herz-Kreislauf-System wird immer wieder aktiviert, dann führt es zu dauerhaften Bluthochdruck, der sich irgendwann verselbständigt. Angenommen, das Atmungssystem wird ständig gefordert, dann erhöht es die Neigung z.B. auch für chronische Bronchitis oder für Asthma. Angenommen, ständig sind die Muskeln verspannt im Rücken, das gibt dann Rückenschmerzen. Irgendwann ziehen die verspannten Muskeln die Bandscheiben raus und dann gibt es Bandscheibenprobleme. Wenn die Verdauung immer heruntergefahren wird, dann kann es zu Verstopfung führen. Wenn sie ständig hochgefahren wird, kann es zu Durchfall führen. Beides kann zum Reizdarmsyndrom führen.
– Fortsetzung folgt –
Dieser Ashtanga Yoga Blog-Eintrag ist ein Auszug aus einer unbearbeiteten Niederschrift aus einer Weiterbildung für Yogalehrer bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Der Seminarleiter war Sukadev Bretz . Du findest viele Vorträge von Sukadev auch als Yoga und Meditation Video
Für andere Menschen ist der Wunsch nach Dharma besonders wichtig. Jeder Mensch hat den Wunsch nach Dharma aber bei manchen ist er besonders wichtig. Man könnte zwei Hauptaspekte herausgreifen. Dharma ist ein sehr vielschichtiges Wort und gar nicht wirklich ins Deutsche zu übersetzen, je nach Kontext kann es verschiedene Bedeutungen haben. Wer öfter hier her kommt oder wer Teilnehmer der Vier-Jahres-Ausbildung ist, erlernt häufig noch weitere Aspekte dieses Begriffes. In diesem Kontext heißt Dharma, der Wunsch etwas für andere zu tun, seinen richtigen Platz in der menschlichen Gesellschaft zu finden, dass man etwas für andere hat.
Der 2. Aspekt ist, seine Talente zu leben. Das zu tun, was in einem angelegt ist und es idealerweise so zu machen dass es für andere etwas Gutes ist. Der zweite Aspekt ist das, was man in der humanistischen Psychologie gerne als Selbstverwirklichung bezeichnet. Das tun, was tief im Inneren in einem angelegt ist. Dieser Wunsch nach Dharma ist durchaus auch im Tier angelegt. Ein Tier will ebenfalls seinen angemessenen Platz finden. Wer Hunde hat, der weiß, auch ein Hund hat das Bedürfnis, seine richtige Rolle zu finden. Wenn man einen Hund hat ist es wichtig, dass man die Rangordnung klärt. Es ist oft ein Problem, wenn man mehrere Hunde hat, der Mensch versucht immer den schwächeren Hund zu bevorzugen. Das ist aber für die Hunde nicht gut. Deren Wunsch nach Dharma, ihren Platz in der richtigen Gesellschaft zu finden wird so ständig durcheinander gewirbelt. Wenn die Tiere ihre Platz kennen, sind sie bereit, an dem Ort, an dem sie gerade sind ihre Pflicht und Aufgabe zu erfüllen. Das ist bei den Insekten so, das ist bei den Hunden so, das ist bei den Katzen so… . Katzen sind etwas eigenbrötlerischer, aber die Katzenmutter hat durchaus auch ein Bedürfnis Ihre Aufgabe zu erfüllen. Familie ist in dem Fall nicht nur Karma. Sie macht es nicht nur aus Sinnesbefriedigung heraus. Gut, wir können sagen, ist in den Instinkten angelegt aber es ist durchaus ein Verantwortungsgefühl das da ist. Bei Tieren geht das hauptsächlich über die Instinkte, beim Menschen sagt man, wird es von einer höheren Warte aus gesehen. Wir wollen etwas tun, unseren Platz dort finden, um etwas Bedeutsames für andere zu tun und wenn es sich weiter entwickelt anderen zu helfen, anderen zu dienen,.
Wenn Dharma besonders wichtig wird, könnte es dort evolutionsmäßig zwei Weisen geben, wie man dorthin gekommen ist.
Angenommen, man versucht immer mehr Macht zu bekommen, mehr Geld zu scheffeln. Man wird feststellen: man hat’s mit anderen Menschen zu tun und muss andere Menschen verstehen. Je besser man andere Menschen versteht, um so besser kann man sie manipulieren. Wenn man heutzutage die Beschreibung irgendwelcher Führungsseminare liest, dann geht es darin immer darum andere Menschen zu verstehen um nachher mehr Geld zu bekommen. Der wird am ehesten der Beste, der Einflussreichste, der besonders auf andere eingehen kann. Aber es gibt einen Mechanismus. Wenn wir versuchen, andere Menschen wirklich zu verstehen, entsteht etwas, was man als Liebe bezeichnen kann. Ein Mensch mag die Menschen, über die er viel weiß. Ob das immer so ist sei dahingestellt aber der Mensch hat die Fähigkeit zur Empathie und die entsteht, wenn wir über einen anderen einiges wissen. Ihr kennt das vom Film her. Wen mag man typischerweise am meisten als Zuschauer? Den Hauptdarsteller, die Hauptdarstellerin, selbst, wenn es ein Verbrecher ist. Warum mag man den am meisten? Weil man am meisten über ihn weiß und weil man die Welt aus deren Perspektive sieht. Das ist übrigens auch eine einfache Weise, wenn es jemanden gibt, den ihr nicht mögt, gibt es zwei Möglichkeiten ihn zu mögen, wenn ihr ihn mögen wollt … . Was meine Empfehlung wäre, denn es ist eine gute Sache Menschen zu mögen vor allen Dingen die Menschen, mit denen man regelmäßig zu tun hat. Es ist erheblich Lebensqualitäts- einschränkend mit Mensch zusammen zu sein, die man nicht mag. Man könnte ja probieren sie zu vernichten oder sie zu meiden oder … man könnte probieren sie zu mögen. Zwei einfache Weisen dazu wären, zum einen mehr über den anderen Menschen zu erfahren und zum andern, die Welt mal eine Weile aus seiner Sicht zu sehen. wie ein Gedankenexperiment. Wenn ich der Mensch wäre, wie würde ich jetzt reagieren? Das ganze koppeln mit der nötigen Demut, denn, einen anderen wirklich hundertprozentig zu verstehen ist nicht möglich. Es ist ja noch nicht mal möglich, sich selbst hundertprozentig zu verstehen. Vielleicht als Selbstverwirklichter…. aber nicht in den Vorstufen. Oder wer von euch kann sagen, ich habe ich hundert Prozent verstanden? Ich versuche seit dreißig Jahren mich zu verstehen. Ich bin mir immer noch für eine Überraschung gut. So seid vorsichtig jemand anderem gegenüber zu sagen: „Ich versteht dich ja.. Meistens folgt dann: „Ja, aber, …. „. Wir können probieren andere Menschen mehr zu verstehen und so kann es sein, dass jemand, dem es eigentlich um Macht ging mehr mit Menschen zu tun hatte. Und jemand, der Wirtschaftsmacht will, muss ja verstehen: was treibt andere Menschen an? Und dabei kann er vielleicht beginnen zu überlegen, statt den Menschen was zu verkaufen, was der nicht will, könnte man probieren etwas wirklich Gutes zu tun. Dann erwacht der Wunsch Gutes zu tun. Andere Menschen benötigen diese Zwischenstufen nicht. Solange sie zurückdenken können…, bei Ihrer Berufswahl und bei vielen anderen Wahlen war immer auch die Frage: Was könnte ich machen, was sinnvoll ist? Was könnte ich machen, das für andere Menschen gut und hilfreich ist? Wenn ich beim Vortrag frage: „Wer von euch ist in sozialen Berufen im weiteren Sinne, in sozialen oder helfenden Berufen, bitte mal den Arm heben. Kann ich feststellen, das ist in Yogakreisen überrepräsentiert.
– Fortsetzung folgt –
Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.
Eine nächste Studie, ist eine, die man heute auch nicht mehr machen würde, da würde keine Ethikkommission zustimmen, das ist der Blutzuckerspiegel. Verschiedene Gruppen und Individuen, die zu Beginn der Studie einen Blutzuckerspiegel von 300 mg/dl hatten. Und dann am Ende der Studie, nach sechs Monaten, einen Blutzuckerspiegel von 150 mg/dl hatten. Also 300 ist schon viel, 150 ist noch strittig, 80 bis 120 ist normal, bei 150 scheiden sich die Geister, aber über 150 wird als behandlungsbedürftig angesehen. Deshalb sage ich, heute würde dort keine Ethikkommission dem mehr zustimmen, jemanden mit 300 nur mit Yoga zu behandeln über sechs Monate und dann ist es nur auf 200 heruntergegangen. Aber immerhin, es ist 100 heruntergegangen. Also hier, das sind schon 230 auf 170, das sind um 60 runter, von 300 auf 210, das ist um 90 runter. Also hier ist also signifikantes Senken eines überhöhten Blutzuckerspiegels allein durch Yoga bewirkt worden. Es gibt die Ceteris-Paribus-Bedingung, ob die jetzt zusätzlich was gemacht haben, steht auf einem anderen Blatt, denn da gibt es auch noch ein Phänomen. Auf irgendeinem Kongress hat die Martina Blei auch gesprochen und hat gesagt, jetzt müsste sie uns fast unter vorgehaltener Hand etwas sagen. Den Yogalehrern, die unterrichtet haben, wurde verboten, über irgendetwas zu sprechen. Also, sie durften nicht über Ernährung sprechen, nicht über Nichtrauchen sprechen, nicht über Abnehmen, nicht über Wichtigkeit von Sport, sie durften nur eine Yogastunde geben. Aber das Paradoxe war, die Untersuchungen haben gezeigt, die Menschen haben in einem erstaunlichen Maße mit der Zigarette aufgehört, sie haben ihren überhöhten Alkoholkonsum reduziert, einige haben zusätzlich Sport gemacht, viele haben ihre Beziehungen verbessert, viele sind engagierter bei der Arbeit gewesen. Also, irgendwo, sodass man nicht wirklich sagen kann, dass es nur die Yogaübung ist, aber der Mensch ist ein Ganzes und die Kontrollgruppe hat das eben nicht gemacht. Denen wurde halt gesagt, sie können machen, was sie wollen. Die haben nicht von selbst angefangen, zusätzlichen Sport zu üben. Eine paradoxe Sache ist auch, Menschen, die Yoga üben, fangen plötzlich auch an, Treppenstufen zu laufen. Insgesamt hat Yoga eben die Fähigkeit, Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was gesünder für sie ist. So würde mich z.B. jetzt auch nicht wundern – das ist in der Studie nicht dokumentiert – dass die Yogaleute insgesamt abgenommen haben, weil sie gesünder gegessen haben. Das ist eben auch das Schöne am Yoga, dass es Menschen dazu führt, gesünder zu leben. Aber es ist eben nicht passiert, dass die sehr motivierend gesprochen haben, sondern es ist von selbst passiert und damit kann man das auch der Übung von Yoga zuschreiben. Also, man hat ihnen nicht verboten, ihre Ernährung zu verändern, aber es wurde verboten, Menschen dazu zu motivieren.
– Fortsetzung folgt –
Dieser Ashtanga Yoga Blog-Eintrag ist ein Auszug aus einer unbearbeiteten Niederschrift aus einer Weiterbildung für Yogalehrer bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Der Seminarleiter war Sukadev Bretz . Du findest viele Vorträge von Sukadev auch als Yoga und Meditation Video