Tief im Inneren meint es jeder gut

1awqVertrauen entwickeln Teil 4

Unser Thema ist „Vertrauen entwickeln“, einige sind um 19:15 Uhr dazu gestoßen. Es gibt verschiedene Weisen, wie wir Vertrauen entwickeln können. Mehr oder weniger habe ich zu Anfang auf eines hingewiesen: Durch spirituelle Erfahrungen können wir zu Vertrauen kommen. Ich hatte euch dort einige Tipps gegeben, Was man tun kann, um vielleicht spirituelle Erfahrungen im Alltag zu machen. Und auch diejenigen von euch, die regelmäßig meditieren, Asanas, Pranayama machen, dort öfters schauen: „Ist jetzt das Göttliche erfahrbar? Ist jetzt eine höhere Wirklichkeit erfahrbar?“ Also, tiefer gehen in den spirituellen Praktiken. Ein paar Momente diese höhere Wirklichkeit erfahren, kann eine ganze Menge bewirken. Das zweite ist, Leben aus einer spirituellen Lebens- und Weltanschauung, Schicksalsvertrauen, Vertrauen darin: „Ja, ich bin der richtige Mensch am richtigen Platz. Das, was geschieht, ist so, wie ich daran wachsen kann. Und ich habe die richtigen Fähigkeiten, um mit der Situation umzugehen. Ich weiß noch nicht, welche Fähigkeiten, ich weiß noch nicht, was ich dann tun soll, aber ich werde schon die richtigen Fähigkeiten haben. Und ich kann mich nicht falsch entscheiden, wenn ich mich nach bestem Wissen und Gewissen entscheide, denn ich kann mich nur für etwas entscheiden, für das Karma da ist. Und letztlich bin auch nicht ich irgendwo so ganz getrennt, sondern irgendwo sind wir alle Teil dieser einen göttlichen Wirklichkeit.“ Auch wenn wir uns, das ist wieder Maya, als getrennt erfahren, letztlich sind wir verbunden und es geschieht, was geschehen soll. Eine weitere Weise, zu Vertrauen zu kommen, sind körperliche Techniken. Die gibt es sowohl im Hatha Meditation, als auch im Raja Yoga. Im Raja Yoga habe ich diese Techniken aus dem dritten Kapitel des Yoga Sutra dort erwähnt, das sind die so genannten Samyama Techniken und zwar die so genannten Körper-Samyamas. Die findet ihr im dritten Kapitel des Yoga Sutra. Oder wenn ihr das mal genauer nachlesen wollt oder auch diese Meditation auch mal anhören wollt, da geht ihr einfach auf unsere Internetseiten, www.yoga-vidya.de, und da gibt es irgendwo eine Suchmaske rechts oben und da gebt ihr einfach ein „Samyama“ und dann findet ihr dort eine ganze Menge darüber.

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Dies ist eine Niederschrift eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Yoga Seminars bei Yoga Vidya zum Thema Vertrauen . Vertrauen hilft, Angst zu überwinden. Vertrauen hilft, Mut zu fassen.

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Mit bestem Wissen und Gewissen entscheiden

swami sivananda40Gottvertrauen, Wachstumsvertrauen, Lernvertrauen in vielerlei Hinsicht. Man bekommt das, woran man wachsen kann. Man kann sich nicht wirklich falsch entscheiden, sondern nur für das, für das Karma da ist, sofern man sich nach bestem Wissen und Gewissen entscheidet und nach ethischen Gesichtspunkten entscheidet und nicht träge ist und nicht unethisch ist. Selbst ein äußerer Misserfolg ist etwas, woran wir wachsen. Und wir sind die richtigen Menschen, mit den richtigen Fähigkeiten, zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Platz. Letztlich wirkt Karma auch durch unsere Fehler, letztlich wirkt Gott auch durch unsere Fehler. Letztlich, Brahman ist hinter allem, das Göttliche ist hinter allem.

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Wenn Gott wollte….

yoga vidya1So eine Geschichte, die ich häufig erzähle, manche mögen sie persönlich schon mal gehört haben, manche mögen das in einem meiner Podcasts gehört haben. Als ich gebeten wurde, meinen ersten Meditationskurs zu geben, da war ich erst neunzehn Jahre alt, hatte gerade ein Jahr vorher meine Yogalehrerausbildung gemacht, damals gab es keine Meditationskursleiterausbildung. Jemand anderes ist ausgefallen und irgendwo ein paar Stunden vorher, die Zentrumsleiterin hat mir gesagt: „Du musst den Meditationskurs machen.“ Sie hat mich nicht gefragt, sondern: „Du musst den Meditationskurs machen, der in ein paar Stunden beginnt.“ Und dann habe ich gesagt: „Wie soll ich das machen? Ich weiß doch gar nicht, was ich machen soll, außerdem kann ich das nicht. Außerdem, die Menschen, wenn die so jemanden hätten wie dich, dann wäre es für die viel besser.“ Und dann hat sie so lächelnd zurückgesagt: „Wenn Gott wollte, dass die Menschen jemand besseres als dich dort hätten als Meditationskursleiter, dann hätte er jemand anderes dorthin gestellt.“ Irgendwo, diese Worte sind mir bis heute öfters im Hinterkopf, dass ich mir irgendwo sage: „Wenn Gott oder die kosmische Kraft gewollt hätte, dass dort jemand wäre, der besser ist als man Selbst, dann wäre er dort.“ „Aber die Menschen, die jetzt zu deinem Meditationskurs kommen werden, das sind genau die Menschen, die von dir lernen sollen. Auch wenn die durchschnittlich doppelt so alt sind wie du, auch wenn die zum Teil länger schon auf dem spirituellen Weg sind als du, aber du bist jetzt derjenige, der der Richtige ist, um von dir in dieser Situation zu lernen.“ Eine ähnliche Sache, die ich auch immer wieder erzähle, weil sie irgendwo prägend war: Als ich dann ein Jahr später, mit zwanzig, meine erste Yogalehrerausbildung mit unterrichtet habe, eigentlich habe ich gedacht, ich komme dort nach Kanada, um die Ausbildung zu übersetzen. Und dann, jemand von der deutschen Gruppe wollte nicht Übersetzung haben, sondern hat den Swami Vishnu persönlich gefragt: „Kann nicht der Sukadev den Asana-Teil und den Bhagavad-Gita-Teil, Unterrichtstechniken selbst geben, statt zu übersetzen?“ Und der Swami Vishnu hat gedacht: „Ja, ist doch eine gute Idee.“ Und dann habe ich dem Swami Vishnu aber dann gesagt: „Ich bin doch noch nicht so weit. Wie kann ich eine Yogalehrerausbildung selbst geben?“ Auch wieder hier, der Durchschnitt war doppelt so alt wie ich, mein eigener älterer Bruder war dabei, noch ein paar andere auch. Dann hat der Swami Vishnu mich erst mal lächelnd angeguckt und hat gesagt: „Du musst gar nichts machen. Swami Sivananda wird durch deinen Körper und Geist wirken.“ Dann hat er mich streng angeguckt und hat gesagt: „Wenn du irgendwann denkst, dass du reif bist, eine Yogalehrerausbildung zu geben, then you lost it.“ Dann hat er mich tief angeguckt: „Remember that always. Erinnere das immer.“ Dann habe ich Körper und Geist zur Verfügung gestellt und irgendwie ist es dann gut gegangen. Also hier, Karmavertrauen, Gottvertrauen.

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Samyama Konzentration

1..50Gut, im Wesentlichen heißt es, indem wir uns auf bestimmte Körperregionen konzentrieren, wird eine Intuition erwachen. Intuition wird sehr häufig körperlich spürbar. Und wir können den Zugang zur Intuition verbessern, eben indem wir uns auf den Körper konzentrieren. Das ist die Grund-Hatha-Meditation-Praxis, aber es ist interessant, es gibt es eben auch im Raja Yoga. Eben wenn wir insgesamt die Körperintuition verbessern wollen, auf Nabelgegend konzentrieren. Wenn wir uns Selbst und andere besser verstehen wollen, das geschieht vom Herzen und von Liebe her, indem wir uns auf das Herz konzentrieren. Wenn wir dabei Gier und Getriebenheit verschwinden lassen wollen, konzentrieren wir uns hier auf die Kehlgegend. Und wenn wir Zugang finden wollen zu einer übergeordneten Intuition, ist es Stirngegend. Und wenn wir das Gefühl haben wollen, es gibt eine höhere Wirklichkeit, die uns führt, können wir uns vorstellen, von oben strömt Licht in uns hinein oder wir öffnen uns nach oben. Das könnte man jeden Tag machen, sei es, in der Meditation, sei es, beim Pranayama, sei es, bei den Asanas und wenn man das täglich macht, wird man feststellen, tatsächlich, die Intuition wird stärker. Man spürt mehr: „Was braucht dieser Körper?“ Man spürt mehr: „Was brauche ich? Was brauchen andere?“ Man wird einiges Oberflächliches los und man bekommt die höhere Intuition. Die Intuition ist auch etwas Wichtiges, auch im Umgang mit anderen Menschen. Und auch dort gibt es eine Samyama-Technik, die ich euch auch angesagt hatte, nämlich die Samyama-Technik, von eurem Herzen aus, das Herz von einem anderen Menschen zu spüren. Das hatte ich schon vorher, auch vor der Meditation, ab 18:00 Uhr auch erwähnt. Wir können versuchen, vom Herzen her zu spüren, man kann auch einen Menschen konkret spüren und dann geht vieles leichter. Vielleicht etwas, was du auch probieren könntest. Versuche, vom Herzen her die anderen zu spüren. Vielleicht, wenn eine Herzensverbindung hergestellt ist, fällt dir plötzlich irgendein Trick ein. Bei deiner Frage, die du hattest, ein gewisses Akzeptieren, dass nicht alles machbar ist und wir nicht alles machen können, ist sicherlich auch wichtig. Und ohne das wird das dort nicht funktionieren. Wer gerade leidenden Menschen viel helfen will und Menschen davon abhalten will, irgendwo ihr Leben hinzuwerfen, wird das akzeptieren müssen, dass man nicht immer erfolgreich ist, aber einigen wirklich entscheidend positiv weiterhelfen kann.

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Ethisch korrekte Entscheidungen

1....35Angenommen, man ist bei irgendeiner Arbeit oder man hat einen Job, man könnte jetzt einen großen Auftrag an Land holen, wenn man nur ausreichend schwindelt. Das sollte man nicht machen. Man kann durchaus ein bisschen übertreiben, man muss nicht immer alles sagen, aber betrügen sollte man nicht. Und wenn ihr einen Job habt, wo ihr betrügen müsst, um den Job zu behalten, dann solltet ihr den Job wechseln oder evtl. Polizei oder Staatsanwaltschaft einschalten. Das ist jetzt vom ethischen Standpunkt. Die Mehrheit eurer Entscheidungen, da ist es nicht klar, Was ethisch korrekt ist. Und ich vermute, ihr seid alle Menschen, die schon Zeit ihres Lebens versuchen, ethisch korrekte Entscheidungen zu treffen und vermutlich von Motivation und Ethik her größten Teils ethisch gute Entscheidungen getroffen haben. Es ist mehr die Frage: „Soll ich das machen oder das? Was passiert, wenn ich es falsch mache?“ Also, hier besagt das Gesetz des Karmas, wir können uns nicht falsch entscheiden, wir können uns nämlich nur für das entscheiden, für das Karma da ist. Was nicht heißt, dass nicht auch Scheitern sein kann. Also, man kann sich entscheiden, selbständig zu werden und danach ist man pleite. War es eine falsche Entscheidung? Vom karmischen Standpunkt aus, nein, man sollte mal die Erfahrung des Scheiterns machen. Ist doch gut, dass wir die jetzt hinter uns haben, dann müssen wir es künftig nicht machen. Das Karma ist dann vorbei. Das gilt dann, wenn man nach bestem Wissen und Gewissen natürlich das gemacht hat. Nicht einfach pleitegehen, einfach leichtsinnig und dann andere verlieren auch ihr Geld dabei und vielleicht Leute, die von einem irgendwo abhängig sind, sondern schon bestes Wissen und Gewissen, so gut, wie man kann, und dann geht es schief. Vom karmischen Standpunkt aus war es dann wichtig, diese Erfahrung des Scheiterns zu machen und die haben wir jetzt gemacht und es ist irgendwo gut so, daran wachsen wir. Und so können wir uns für nichts entscheiden, wofür nicht Karma da ist. Ein nächster Aspekt dort ist auch, wir sind der richtige Mensch am richtigen Platz.

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Welche Fähigkeiten habe Ich

sukadev13Ich habe mehr überlegt: „Das habe ich jetzt erst mal gelernt. Es ist eine interessante Erfahrung, eine Woche war es ja auch ganz schön. Die Aufgabe ist, den Ashram zu leiten.“ Und dann ist die Frage: „Und welche Fähigkeiten habe ich, um den Ashram dort zu leiten?“ Und dann habe ich es ein bisschen anders gemacht. Dann habe ich mehr regelmäßige Einzelgespräche mit den leitenden Menschen dort gemacht zu festen Terminen und habe dann zum andern, wenn ich gefühlt habe, ich will mit jemandem sprechen, habe ich mit dem gesprochen. Jeder kann sich darauf verlassen, wenn ich mit jemandem spreche, dann will ich das auch, ansonsten spreche ich nicht. Es gibt keinen Grund, weshalb ich mit irgendjemandem sprechen müsste. Ich kann auch einfach „nein“ sagen oder noch besser, meiner Assistentin sagen, keine Zeit. Wobei ich häufiger heutzutage sprechen will mit Aspiranten, als Zeit zu haben. Also, das jetzt als ein Beispiel. Dann habe ich halt festgestellt: „Wie ist eine Ashramleitung mir gemäß. Welche Fähigkeiten habe ich und welche kann ich in mir entwickeln.“ Und dann habe ich festgestellt: „Ja, so kann ich das machen.“ Und so könnt ihr selbst überlegen: „Die Aufgabe, die ich habe, wie kann ich die mit meinen Fähigkeiten bewältigen?“ Und hier gibt es noch mehrere weitere Aussagen im Karma. Eine weitere Aussage ist, wir können uns nicht für etwas entscheiden, wofür kein Karma da ist. Ich wiederhole es nochmal: Wir können uns nicht für etwas entscheiden, für das kein Karma da ist. Mit anderen Worten: Wir können uns nicht falsch entscheiden, solange unsere Entscheidung nach ethischen Gesichtspunkten getroffen ist. Angenommen, man überlegt: „Den Menschen mag ich nicht, soll ich ihn erschießen oder nicht?“ Da gibt es eine eindeutige korrekte Sache, nämlich nicht erschießen. Es könnte eine Ausnahme sein, angenommen, das ist ein Geiselnehmer, der hat gerade zwanzig Schulkinder in seiner Gewalt und beginnt, das Maschinengewehr zu entsichern, dann kann es die richtige Entscheidung Sein, diesen gewaltsam zu stoppen. Aber jetzt nur, weil man jemanden nicht mag, gibt es eine ethisch klar korrekte Entscheidung. Und eine ethisch klar korrekte Entscheidung gibt es in vielerlei Hinsicht und da ist es schon auch wichtig, dass man die dann eben auch trifft.

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Gesetz der Evolution

sukadev,....Zunächst mal im Strauß von Möglichkeiten. „Es könnte sein, dass ich lernen kann, loszulassen und geduldig zu Sein. Es könnte sein, dass ich lernen kann, mit Ohnmacht umzugehen. Es könnte sein, dass ich lerne, festzustellen, Was ich bisher getan habe, war nicht übermäßig effektiv, dass ich die Demut habe, es anders zu machen. Es könnte sein, dass ich lerne, einfach bei mir zu bleiben und nur das zu machen, was jetzt unmittelbar ansteht und was die anderen dabei machen, ist auch egal, dass ich aufhöre, ein Überkümmerer zu sein.“ Das sind verschiedene Lernmöglichkeiten. Die Schwierigkeit ist jetzt natürlich: „Woher weiß ich, was ich zu lernen habe?“ Da kommt gleich dann nochmal eine andere Art von Vertrauen dabei heraus. Aber zunächst mal können wir fragen: „Was kann ich in der Situation lernen?“ Und dann werden wir überlegen: „Was kann ich lernen?“ Dann ist die nächste Frage auch: „Was ist jetzt die Aufgabe, die ich zu tun habe?“ Das hängt eng zusammen damit. Und dann kann man noch überlegen: „Und welche Fähigkeiten habe ich entweder oder sollte ich dabei entwickeln?“ Und in unterschiedlichen Situationen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie man sie lösen kann. Ich gebe so ein Beispiel. Als ich das erste Mal einen Ashram geleitet hatte, dort wusste ich erst mal nicht genau: „Wie leite ich überhaupt einen Ashram?“ Zentren hatte ich lange geleitet, da wusste ich, wie es geht. Wie geht es jetzt mit einem Ashram? Größere Teams, größere Schwierigkeiten, man ist nicht mehr so eng zusammen und verbringt nicht fast die ganze Zeit irgendwo zusammen und es ist irgendwo anders, Leute sind irgendwo diffuser und dann habe ich überlegt: „Was soll ich da jetzt machen? Wie soll das funktionieren?“ Vor allem, es hat dann eine Weile nicht so richtig funktioniert. Und dann habe ich einen weisen alten Swami gefragt und habe gesagt: „Was soll ich dort machen?“ Der hat mir dann so in etwa gesagt: „Deine Aufgabe ist, mit allen Menschen zu reden und zu sprechen. Du solltest eigentlich nichts tun, geh einfach raus und sprich mit jedem etwas und dann gehe zum nächsten und sprich mit dem. Du solltest jeden Tag mit jedem Menschen so eine Viertelstunde sprechen. So leitet man einen Ashram.“ Gut, es war ein altehrwürdiger Swami, habe ich gedacht: „Ja, so muss es dann sein.“ Und es war eine gute Erfahrung gewesen, das habe ich dann tatsächlich einige Tage, sogar ein paar Wochen gemacht, und danach hat es mich gegraust, mein Zimmer zu verlassen. Noch einmal mit irgendeinem Menschen zu sprechen, und ich explodiere. Dann habe ich gedacht: „So kann es ja auch nicht Sein.“ Es war gut, dass ich es mal so ausprobiert hatte, so wie es für diesen altehrwürdigen Swami genau das Richtige war, aber so bin ich halt nicht. Ich bin nicht der joviale, kontaktfreudige Mensch, dem nichts mehr Spaß macht als mit jedem jeden Tag zu sprechen und einfach so ein Pläuschchen zu halten und so aus dem Stehgreif irgendwo zu inspirieren und dann ansonsten nichts zu machen und am Ende des Tages sagen: „Was habe ich heute eigentlich gemacht außer geredet?“

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Entwickle Selbstvertrauen

2012Vertrauen entwickeln Teil 3

Zweiter Punkt hier ist, angenommen, man hat selbst etwas Unrechtes getan, was man im Nachhinein bereut. Das kann passieren. Dann ist es gut, es gut zu machen. Wenn möglich, mit dem gleichen Menschen, wenn das nicht möglich ist, denn manchmal wird das dann eher als aufdringlich empfunden, dann gegenüber einem anderen Menschen, oder eben man spendet etwas oder engagiert sich in irgendeiner gemeinnützigen Organisation, Initiative, die sich bemüht, solchen Menschen zu helfen, denen man irgendwie nichts Gutes angetan hat. Auf diese Weise kann man sein Karma etwas ausgleichen. Oder im Buddhistischen ist so die Aussage: „Wenn  ein schlechtes Karma beginnt, dann gib große Spenden.“ Ob das jetzt für die Klöster egoistisch war, mag dahingestellt Sein, aber vom karmischen Konzept her, könnte da etwas dran sein. Das nächste Konzept ist aber nochmal wichtiger, das ist: Wenn man Selbst etwas nach bestem Wissen und Gewissen getan hat, letztlich um etwas Gutes zu bewirken, dann kriegt man kein schlechtes Karma, selbst wenn es nachher schiefgegangen ist und man jemand anders irgendwo in Schaden gebracht hat. Dort ist dann eben letztlich das Vertrauen: „Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, dabei ist etwas passiert, Was unschön ist, aber letztlich, ich war dann ein Instrument in den Händen des Karmas der anderen.“ Aber wichtig ist, dass man es nach bestem Wissen und Gewissen getan hat und nicht, um jemand anders zu schaden. Es ist hier vom Standpunkt dieses Gesetzes der Kompensation der wichtigste Aspekt, die individuelle Motivation. Weniger, was man macht, sondern mit welcher Motivation. Natürlich, aus der Motivation versucht man natürlich auch, geschickt zu handeln. Gesetz der Evolution besagt, was auch geschieht, du kannst daran wachsen. Du hast Aufgaben und du hast die Fähigkeiten, die Aufgabe so zu erledigen, wie sie zu erfüllen ist. Und im Sinne von Evolution kann man dann eben auch fragen: „Was lerne ich in der Situation?“ Und dann kann man fragen: „Was ist die Aufgabe?“ Und man kann fragen: „Welche Fähigkeiten habe ich oder entwickeln sich, wenn ich das und das tue?“ Ich gehe mal an alle drei heran. Also, Gesetz der Evolution sagt, wir sind hier, um zu lernen. jetzt kommen wir in irgendeine Situation, dort kann man natürlich erst mal sich fragen: „Was ist das überhaupt für eine Situation, in der ich bin?“ Und dann kann man schauen: „Welche Lernmöglichkeiten gibt es dort?“

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Wachsen durch Erfahrungen

1aqJesus hat es in der Bibel irgendwo so ausgedrückt: „Es muss ja Übles kommen, aber wehe dem, durch den es geschieht.“ Und so können wir sagen, wer uns was Schlechtes antut, uns tut er das, was wir brauchen, damit wir daran wachsen, und er selbst kriegt schwieriges Karma. Wer hat jetzt Mitgefühl verdient? Natürlich, man Selbst auch, denn es tut einem ja trotzdem weh und man muss auch mal lernen, selbst auch vielleicht dann… Es kann auch mal sein, dass die Lektion darin ist, dass man sich mal ärgert, dass man sich machtlos fühlt, hilflos fühlt usw. Das kann auch die Lektion Sein. Diese Erstreaktionen können auch wichtig sein. Aber dann als nächstes kann man auch Mitgefühl haben mit dem anderen, man kann sich bewusst machen: „Nicht ich muss mich rächen, sondern irgendwo Karma wird das tun, was zu tun ist.“ Natürlich, juristische Möglichkeiten kann man auch ausschöpfen und man kann ja auch etwas tun. Es kann auch die eigene Aufgabe sein, dass man sich wehrt und dass man verhindert, dass es passiert. Aber es ist irgendwo diese Überzeugung: „Nicht ich muss mich rächen.“ So wie es im Alten Testament heißt: „Mein ist die Rache, spricht der Herr.“ Ein bisschen brutaler ausgedrückt. Aber irgendwo ein Vertrauen darauf, Karma wird es schon irgendwo regeln.

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Gesetz der Kompensation

1....42Angenommen, irgendein Außerirdischer kommt vorbei und schaut, was die Kinder in dem bestimmten Klassenzimmer lernen, kommt in zehn Jahren wieder vorbei und die lernen immer noch das Gleiche. „Was ist denn da passiert? Lernen die denn nicht?“ Es sind aber nicht die gleichen Schüler, die sind inzwischen längst an der Uni oder irgendwo sonst, aber dort sind die gleichen Aufgaben. So in diesem Sinn, wir haben einiges zu erfahren, wir haben sehr viel zu erfahren, und wenn wir diese Erfahrungen gemacht haben, dann werden wir daran wachsen. Gesetz der Kompensation hat einige Auswirkungen. Gesetz der Kompensation besagt z.B.: „Andere ernten die Früchte ihrer Handlungen Selbst. Habe Mitgefühl mit dem, der dir Unrecht tut.“ Nehmen wir nochmals dieses Beispiel der Schüler. Man kann sagen, die Schüler kriegen schon deshalb Aufgaben, einfach weil sie in der Schule sind. Jetzt können die das aber auch modifizieren. Ich weiß natürlich nicht, wie das heute ist, aber zu meiner Zeit, wenn ein Schüler den Unterricht gestört hat, dann hat er Strafarbeiten gekriegt. Bei mir war es nicht mehr so, eins um die Ohren, das war dort irgendwo, ein paar Jahre bevor ich auf die Schule gegangen bin, wurde das glücklicherweise abgeschafft, aber Strafarbeiten gab es dann. Also, man kann sagen, man kann negatives Karma erzeugen. Und natürlich, die Strafarbeiten, die man bekommen hat, die sollten jetzt nicht einfach nur strafen, sondern irgendwo hatten die Lehrer ein pädagogisches Konzept, wenn der in dem und dem Unterricht bei dem und dem Thema gefehlt hat, dann muss er das zu Hause mehr nacharbeiten, also muss das, was jetzt gerade im Unterricht gewesen ist, noch zusätzlich wiederholt werden. Also, nicht aus Bösartigkeit, nicht aus reiner Strafe, mindestens waren das so die hehren pädagogischen  Vorstellungen, sondern dass man das gut wiederholt. Jetzt gab es aber noch einen Fall, das heißt, angenommen, jemand war ganz besonders gut, was ist dann passiert? Dann hat er Zusatzaufgaben gekriegt. Wenn der schon das so schnell gekriegt hat, dann hieß es also, wem das besonders leicht fällt, der kann noch das und das zusätzlich machen. Und das ganze Leben ist in dieser Analogie. Wir bekommen das, Was wir brauchen, um zu wachsen, aber manchmal brauchen wir um zu wachsen, dass jemand anderes uns was Schlimmes antut. Wenn der andere Mensch das jetzt tut aus bewusster Bösartigkeit, um einen zu schaden – wobei es da nicht so viele Menschen gibt, die das hauptsächlich machen, um jemand anderes zu schaden, aber angenommen, der macht das deshalb, dann wird es auf ihn zurückfallen.

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