Doppelbewusstsein eines Meisters/in

Padarthabhavani

Das Doppelbewusstsein von Asamshakti kippt etwas. Das heißt, der Meister/die Meisterin ist sich hauptsächlich der Einheit bewusst und nur viel weniger dieses Körpers bewusst.

In Asamshakti wird ein Mensch sich ganz normal verhalten können, wird auch Entscheidungen treffen können usw.

Bei Padarthabhavani heißt es, dass der Mensch von sich aus selbst keine Initiative mehr ergreift. Wenn man ihn um etwas bittet, wird er es machen. Wenn man ihn um nichts bittet, wird er nichts machen. Wenn man ihm nichts zu essen gibt, wird er nicht essen. Wenn man ihm etwas zu essen gibt, wird er essen.

Bevor ihr jetzt alle Angst davor habt, dann mache ich kein Yoga mehr.

Im Normalfall geschieht Padarthabhavani gegen Ende des Lebens und dauert nur ganz kurz.

Auf eine weniger spirituelle Weise haben das ja auch viele alte Menschen. Zwar nicht im Sinne der unendlichen Wirklichkeit, aber irgendwann, wenn das Karma weitestgehend aufgebraucht ist, haben sie keine Wünsche mehr, irgendetwas in der Welt zu bewirken oder etwas zu tun.

Also, Padarthabhavani, gegen Ende des Lebens.

Dann folgt Turiya.

Karma ist praktisch ganz aufgebraucht und das Bewusstsein bleibt nur noch im Unendlichen, und nach ein paar Sekunden, Minuten, maximal 3 Wochen, ohne dass der Körper sich bewegt oder der Mensch noch mal zurück kommt zum normalen Bewusstsein, stirbt dann auch irgendwann.

Und Turiya mündet dann in Mahasamadhi, den großen Samadhi. Ursprünglich ein Ausdruck für Selbstverwirklichte Meister. Heutzutage wird oft bei allen Yogameistern, egal ob selbstverwirklicht oder nicht, statt Tod gesagt, er hat Mahasamadhi erreicht.

Wir sind jetzt die letzten Stufen etwas schnell durchgesprungen, aber ihr werdet später mehr darüber hören und besonders könnt ihr viel praktizieren bis dahin. Ich habe mich aber bewusst entschieden, mich auf die ersten beiden Stufen zu konzentrieren. Ich wünsche Euch in diesem Sinne alles, alles Gute auf Eurem spirituellen Weg.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

ENDE

Lehren eines spirituellen Lehrers

Gut, dann gibt es Meister wie Swami Vivekananda und Swami Vishnu-devananda, die in recht jungen Jahren ihren Lehrer gefunden haben und zeitlebens diesem Lehrer gefolgt sind. Swami Vishnu hat mit 17 den Swami Sivananda kennen gelernt und bis zu seinem physischen Tod war immer er sein Meister, den er immer verehrt hatte, dem er gedient hatte, bei dem er ja auch 12 Jahre gelebt und gedient hat, und in dessen Namen er ja immer unterrichtet hatte.

Ebenso Swami Vivekananda – als Student traf er Ramakrishna und blieb dann eine Weile bei ihm und bis zu seinem physischen Tod hat er sich immer als Schüler von Ramakrishna gefühlt.

Swami Vishnu hatte allerdings parallel zu Swami Sivananda auch einzelne Lehrer, von denen er einiges gelernt hat. Swami Sivananda war keiner, der Yogastunden oder Pranayama gegeben hat – gut, Anfang der 40er Jahre soll er auch mal Yogastunden gegeben haben, aber Swami Vishnu kam erst Ende der 40er Jahre zu ihm. Sivananda hat Satsangs geleitet, Kurzvorträge gegeben, Bücher geschrieben und kurze Anweisungen gegeben. Er hat dann mehr gesagt, jeden Tag 1 Stunde Asanas und Pranayama, aber nicht genau, was. So hatte dann Swami Vishnu andere Lehrer, die ihm die Asanas und Pranayama noch genauer beigebracht hatten. Das waren zum Teil ältere Schüler von Swami Sivananda, aber auch noch ein anderer Hatha Yogi, von dem er besonders die Pranayama-Techniken gelernt hat.

Also, das nur einige Beispiele.

Also Antwort auf die Frage „Braucht man einen Lehrer“ – nicht unbedingt, aber es ist hilfreich.

 

Und auf die Frage: sollte man bei einem Lehrer bleiben – so lange man von einem Lehrer gut inspiriert ist (und keinen besseren gefunden hat….) dann ist es gut, bei einem zu bleiben. Nur wenn man Lehrer wechselt, das sollte man nicht leichtfertig machen. Vor allem sollte man vom Guru-Hopping Abstand nehmen. Das ist so ein amerikanischer Ausdruck: Guru Hopping – man geht von einem Lehrer zum nächsten, dabei ist man nur auf Subecha zurück geworfen. Immer dann, wenn’s ans Eingemachte geht oder man mit seinen Schattenseiten konfrontiert wird, oder man doch feststellt, die anfänglichen Hoffnungen erfüllen sich nicht im nächsten halben Jahr, rennt man schnell zu jemand anders und geht nirgendswo tief. Also, dort ist es gut, mindestens eine Weile bei etwas zu bleiben und dort auch eine Weile zu praktizeren.

Manche Menschen, die hier Seminare besuchen oder YogalehrerAusbildung machen, sagen auch: Ich habe eigentlich schon meinen Lehrer, ist das ok. Antwort: Von unserer Seite aus ist es ok, aber Du müsstest Deinen Lehrer fragen, ob es für ihn auch ok ist. Es kann auch sein, dass jemand eine Herzensverbindung hat zu einem Lehrer, der lehrt aber nicht so ganz systematisch. Oder sitzt letztlich in Indien, umgeben von Tausenden von Schülern, eine systematische Schulung bekommt man nicht, die innere Verbindung ist da, da ist letztlich eine Yogalehrer-Ausbildung etwas, wie man den klassischenYoga sehr systematisch kennen lernt und eben auch lernt, wie man unterrichtet. Wir hatten auch schon Teilnehmer, die wurden sogar von ihrem Lehrer zu uns geschickt, weil sie sagen, das ist klassisches Yoga, eine klassische Ausbildung und die sind nicht fanatisch, da kannst Du hingehen, ohne dass Du eindoktriniert wirst, aber auch ohne dass Du verflachtenYoga vermittelt bekommst. Und das war sogar schon bei Swami Sivananda so, dass er Menschen im Ashram hatte, die anderen Meistern gefolgt sind, aber aus Platzgründen in dessen Ashram nicht aufgenommen werden konnte oder der zu weit weg gewohnt hat –zu Swami Sivanandas Zeiten waren die Reisezeiten in Indien noch länger als heute.

Die wichtigsten Fragen hoffe ich damit angesprochen zu haben.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Die Seele, das Unendliche, reines Bewusstsein

So hat alles, was einen Anfang hat auch ein Ende. Eine der großen Vorteile des spirituellen Lebens ist, dass wir dieser Tatsache ins Auge sehen und wissen: es hat einen Sinn. Die Yogis behaupten mit dem Tod ist nicht alles zu Ende sondern, wenn man die Selbstverwirklichung nicht erreicht hat, geht man in Astralleben und dann geht es wieder ins nächste Leben. So können wir uns weiter entwickeln. Wenn wir mit unserer Familie nicht abgeschlossen haben, können wir noch mal ein neues Leben mit der ganzen Familien beginnen. Das muss nicht in der gleichen Zusammensetzung sein. Die eigene Tochter kann dann die Großmutter werden und der Ehemann kann dann der Chef werden und der bisherige Chef kann vielleicht der eigene Sohn werden oder die eigene Tochter. Die Geschlechterveränderung geht ja auch über die Inkarnation. Wenn man jetzt so ganz stolz ist, wie männlich oder weiblich man ist, im nächsten Leben kann man dann eben seine weiblichen oder männlichen Eigenschaften im anderen Geschlecht weiterleben. Jeder hat ja beides in sich.

 

Aber jenseits von all dem, was sich dort verändert gibt es auch etwas, was gleich bleibt. Das ist die Seele, das ist das Unendliche, das ist das Bewusstsein. So hat der Swami Vishnu gerne gesagt:“ That’s for Non-Yogis.“ Das ist für Nicht-Yogis. „For Yogis it’s one day clother to immortality.“ Für Yogis ist es einen Tag näher an der Unsterblichkeit. Was eigentlich ein Paradox ist. Unsterblichkeit ist nicht etwas an das wir uns nähern können oder nicht, denn Unsterblich sind wir auch jetzt schon. Aber es ist trotzdem so, ein Tag näher an der Erfahrung der Unsterblichkeit. Ein Tag näher an der Erfahrung des Göttlichen hinter allem. Dann hört auch die Unterscheidung auf zwischen dem Guten und dem Angenehmen oder den Tugenden oder dem Lasterhaften, denn letztlich ist alles Manifestation des einen unendlichen Göttlichen, des einen unendlichen Bewusstseins, des einen unendlichen Prinzips, welches auf der einen Seite immer gleich bleibt und auf der manifesten Seite sich immer wieder verändert aber doch in der Essenz stets ewig ist.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen

Auf dem spirituellen Weg lernen wir reine Freuden zu entwickeln

Oder sattwiges Essen – da habe ich in unserem letzten Vortrag von gesprochen. Man freut sich drauf, dass man etwas Gutes hat. Es ist gleichzeitig gesund. Es schmeckt während man es isst und nachher hat man durch das Essen Prana bekommen. Das ist also eine sattwige Freude. Gut – und wie es mit einem Stückchen Schokolade ist? Es wird einen vermutlich nachher nicht in Gift hinein stürzen. Die Übergänge sind also durchaus auch fließend.

Dann gibt es die tamasigen Freuden. Die tamasigen Freuden sind Gift am Anfang und Gift am Ende. Sie entstehen durch Verblendung und Täuschung. Dazu gehören zum Beispiel die verschiedenen Süchte. Jemand, der beispielsweise Zigarettensüchtig ist, dem schmeckt vielleicht die Zigarette gar nicht. Er denkt mit Schrecken daran, dass er vielleicht demnächst eine rauchen muss. Es ist Horror, wenn er sie raucht und er fühlt sich nachher auch schlecht. Das sind die tamasigen, nicht wirkliche Freuden.

 

Und so ist der spirituelle Weg auch, dass wir lernen, sattwige Freuden zu entwickeln. Langsam geschickte Mittel zu entwickeln, dass wir nicht mehr von tamasigen, nicht wirklichen Freuden abhängig sind und dass wir die rajassigen Freuden um etwas ändern, so dass sie zu sattwigen Freuden werden.

Heute ist Sonntag. Gestern war? Gestern war Samstag! Kennt ihr den Unterschied zwischen Samstag und Sonntag? Es gibt verschiedene. Ein Unterschied ist, es ist einen Tag näher am Tod. Das klingt jetzt nicht sehr positiv. Swami Vishnu hat das gerne zu Anfang von Yogalehrer-Ausbildungen gemacht. Er hat gefragt: „What day ist today? Today is Sunday. What day was yesterday? Saturday. What is the different between Saturday and Sunday? One day clother to death.“ Das haben wir alle vergessen, oder? Wir denken immer der Tod ist für andere. Wenn man irgendwo im Fernsehen hört: Massenkarambolage auf der A 258. (Die gibt es gar nicht. Nicht, dass ihr Angst kriegt, dass ich jetzt irgendwas erzähle.) Fünf Leute tot. Da denkt man immer: „Irgendwie abstrakt dieser Tod.“ Aber der Tod ist nicht abstrakt, er ist eher konkret. Jeden Tag sterben Menschen. Wir wissen nicht, ob wir heute Nachmittag noch leben.

 

 

Die Eifel ist Vulkangebiet. Der nächste Vulkanausbruch ist überfällig. Ich glaube, dessen ist sich niemand wirklich bewusst, denn, wer alles in der Eifel dort wohnt … . In der Eifel gab es alle paar Tausend Jahre einen Vulkanausbruch. Eines der großen Rätsel der Geologie ist, warum es dort jetzt seit den letzten paar Tausend Jahren keinen größeren Vulkanausbruch gab. Es könnte sein, dass der Vulkan heute noch explodiert und dass wir am Nachmittag noch in dem Ascheregen ersticken. Das ist nicht so unrealistisch. Wir denken immer Katastrophen geschehen anderswo.

Noch schlimmer als selbst zu sterben ist vielleicht, wenn ein Familienmitglied stirbt. Es gab mal einen Sennmeister, der wurde gebeten auf die Taufe eines Kindes zu gehen und dabei einen Segen auszusprechen. Der Sennmeister kam und sagte: „Großvater tot, Vater tot, Kind tot.“ Alle waren entsetzt: „Aber Meister, was haben wir gemacht, dass du uns so verfluchst?“ sagte der Meister: „Ich spreche euch nur einen großen Segen aus. Großvater tot, Vater tot, Kind tot.“ Die Familie war noch entsetzter. Sagt der Meister: „Das Schlimmste, was einem Menschen auf der Welt passieren kann ist, dass das eigene Kind stirbt. Der größte Segen, den es geben kann ist, wenn die Generationen in der richtigen Reihenfolge sterben. Das alle sterben ist sicher. Meinetwegen möge erst der Großvater sterben, dann erst der Vater und dann der Sohn.“ Das ist ein großer Segen. Das ist nicht selbstverständlich. Gut, in früheren Zeiten, wo die Menschen typischerweise zehn bis fünfzehn Kinder hatten, von denen nur zwei das Erwachsenenalter erreicht haben, war es eher normal, dass die Eltern die Mehrheit ihrer Kinder verloren haben.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

Muskelverspannungen und falsche Atemgewohnheiten

Schwierig wird es jetzt, wenn der Flucht-Kampf-Mechanismus eben nicht gleich genutzt wird und wenn er nicht sich in körperliche Flucht oder Kampf ausdrückt und wenn er zu häufig aktiviert wird. Und dann spricht man vom so genannten Stresssyndrom und dort ist der erste Schritt eben die Aktivierung. Hans Selye hat in verschiedenen Altersstufen so verschiedene Stresssyndrommodelle entwickelt, ich folge dem, mit sieben Stufen. Im Yoga ist die Zahl sieben immer besonders geschätzt, aber man findet auch andere, wo die auf fünf oder sechs reduziert werden, aber ich halte immer noch das Modell von sieben für besonders hilfreich. Das zweite ist dann, Muskelverspannungen, falsche Atemgewohnheiten usw. Ich greife jetzt nur eines raus, auf eurem Zettel steht das ja auch drin und ihr habt es bei der Yogalehrerausbildung detaillierter gelernt. Und das dritte sind dann Schmerzen. Der zweite verläuft noch unbewusst. Man merkt gar nicht so viel davon, insbesondere wenn man kein Yoga übt. Und dann das vierte ist, geistig müde oder ärgerlich oder reizbar, können wir sagen, oder auch ängstlich. Letztlich könnte man sagen, welches dieser drei dort vorherrscht, hängt zunächst mal vom Dosha ab. Ein Kapha-Mensch wird als erstes müde, ein Pitta-Mensch wird reizbar und der Vata-Mensch wird ängstlich. Wobei, wenn es dann immer weiter geht, wo endet das alles von diesen dreien? Irgendwann in der Müdigkeit. Wenn man zu häufig gereizt ist, irgendwann ist man auch frustriert und müde. Wenn man zu häufig ängstlich ist, kann man nicht mehr schlafen und wird auch irgendwann müde. Fünftes sind dann diverseste Krankheiten. Sechstes ist dann Zusammenbruch. Und siebtes ist dann Tod. Also das heißt, wir können das auch gut erklären. Aktivierend und aktivierend heißt ja, dass es dann, wenn keine Entwarnung kommt, es Muskelverspannungen gibt und die Muskelspannung ist erstmal was Positives. Wenn sie zu häufig da ist, führt sie zu Verspannungen. Wenn die Atemfrequenz erhöht wird und das in Verbindung geht mit Verspannung des Zwerchfells, gibt es dann falsche Atemgewohnheiten. Irgendwann baut sich das auf zu Schmerzen. Irgendwann führt das zu geistigen Problemen. Irgendwann führt es dann eben zu Krankheiten, zum einen eben psychosomatisch, denn, wenn es einem geistig schlecht geht, das hat eine Wirkung auf den Körper. Aber auch hier, angenommen das Herz-Kreislauf-System wird immer wieder aktiviert, dann führt es zu dauerhaften Bluthochdruck, der sich irgendwann verselbständigt. Angenommen, das Atmungssystem wird ständig gefordert, dann erhöht es die Neigung z.B. auch für chronische Bronchitis oder für Asthma. Angenommen, ständig sind die Muskeln verspannt im Rücken, das gibt dann Rückenschmerzen. Irgendwann ziehen die verspannten Muskeln die Bandscheiben raus und dann gibt es Bandscheibenprobleme. Wenn die Verdauung immer heruntergefahren wird, dann kann es zu Verstopfung führen. Wenn sie ständig hochgefahren wird, kann es zu Durchfall führen. Beides kann zum Reizdarmsyndrom führen.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Ashtanga Yoga Blog-Eintrag ist ein Auszug aus einer unbearbeiteten Niederschrift aus einer Weiterbildung für Yogalehrer bei Yoga Vidya Bad Meinberg.  Der Seminarleiter war  Sukadev Bretz . Du findest viele Vorträge von Sukadev auch als Yoga und Meditation Video

Flucht-Kampf-Mechanismus

Das Modell, das Hans Selye entwickelt hat, beruht auf den so genannten Flucht-Kampf-Mechanismus, welcher ein angeborener Reflex ist, der irgendwann in der Reptilienzeit entwickelt wurde. Der besagt, wenn ein Organismus, ein Lebewesen, Gefahr empfindet, dann werden neue Energieressourcen dort aktiviert. Ein Lebewesen kann reagieren auf zwei Weisen, Flucht oder Kampf. Inzwischen sagt man, es gibt noch eine dritte Weise, statt Flucht oder Kampf kann ein Lebewesen sich auch tot stellen. Heute sagt man mehr Flucht-Kampf-Todstellreflex. Und das kann man auch öfters bemerken, Menschen in Gefahrensituationen, manche hauen ab, manche kämpfen und manche versuchen sich tot zu stellen. Wobei auch die Todsteller meistens den Flucht-Kampf-Mechanismus in sich haben und innerlich kocht es. Der Mensch kann das nicht so gut wie Tiere, die dann tatsächlich auch Herz-Kreislauf und alles runter fahren. Also, Flucht-Kampf-Mechanismus ist eine sinnvolle Sache. Auf Gefahr kann ein Mensch mit Flucht oder Kampf reagieren und für beides braucht er sofort Energie. Es nutzt nichts, wenn wir sagen, „Ich bin müde. Tiger, komm morgen wieder.“ Vielleicht gab es einige dieser gemütlichen Zeitgenossen, die wenig Verhaftung an den Körper hatten, die wurden alle aufgefressen, konnten ihr Erbgut nicht weitergeben und deshalb haben nur die überlebt, die einen starken Flucht-Kampf-Mechanismus haben und deshalb sind wir so leicht stressbar. Also, was früher hilfreich war zum Überleben, ist das, was heute Stress erzeugt, aber in gewissem Maße auch heute weiter hilfreich ist. Flucht-Kampf-Mechanismus wirkt also aktivierend, es wird Adrenalin ausgeschüttet, andere Stresshormone auch, Cortisol und verschiedene andere, Sympathikus wird aktiviert, Parasympathikus wird reduziert. Sympathikus aktiviert heißt, Herz-Kreislauf und Blutdruck wird erhöht, Atemfrequenz wird erhöht, Muskelspannung wird erhöht, Schweißabsonderung beginnt. Und wenn der Parasympathikus reduziert wird, heißt das, die Verdauung wird heruntergefahren. Das heißt dann drei Dinge, erstens Nährstoffabsorption wird reduziert, zweitens, es kann zur Verstopfung kommen oder zu Durchfall, „Das Zeug muss raus.“, dann braucht man sich nicht mehr damit zu beschäftigen und kann sich dann mehr um den Tiger kümmern, der vielleicht noch lauert. Dann wird das Immunsystem geschwächt, denn die Abwehr von Krankheitskeimen ist jetzt nicht so wichtig. Ob jetzt ein paar Bakterien die nächste Stunde weiter aktiv sind oder nicht, ist unerheblich. Wichtig ist, dass man von dem Tiger nicht gefressen wird. Und Reparaturprozesse werden auch heruntergefahren. Ob jetzt eine Wunde schnell heilt, ist jetzt die nächste Stunde nicht wichtig. Wichtig ist, dass jetzt der Tiger einen nicht auffrisst. Es ist also etwas sehr Hilfreiches, dieser Flucht-Kampf-Mechanismus gewesen und weil er so hilfreich war, ist er eben recht stark bei den meisten Tierarten und beim Menschen besonders stark, denn der hat schon eine Weile in den verschiedensten Klimazonen überlebt und hat schon verschiedenste Formen von unterschiedlichen Gefahren überlebt, auch deshalb, weil der Flucht-Kampf-Mechanismus stark ist. So ist also der Flucht-Kampf-Mechanismus erstmal sinnvoll.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Ashtanga Yoga Blog-Eintrag ist ein Auszug aus einer unbearbeiteten Niederschrift aus einer Weiterbildung für Yogalehrer bei Yoga Vidya Bad Meinberg.  Der Seminarleiter war  Sukadev Bretz . Du findest viele Vorträge von Sukadev auch als Yoga und Meditation Video

Das spirituelle erwachen

Rama antwortete, nachdem er jetzt schon wochenlang kaum ein Wort gesagt hatte. Es sprudelte plötzlich aus ihm heraus: “ Oh, Lehrer, ich bin monatelang durch das Königreich gegangen und habe erkannt, wie viel Leiden es auf dieser Welt gibt. Menschen werden geboren, … schreiend! Kein Baby kommt lächelnd auf die Welt und die Mutter leidet um so mehr. Babys schreien. Sie haben nur eine Weise ihre Wünsche zu kommunizieren und zwar durch schreien. Nur die Eltern denken immer, dass sie die Wünsche der Babys tatsächlich immer verstehen. Wenn das Baby zum Kleinkind wird, hat das Kleinkind nur einen Wunsch: groß zu werden. Nur die Erwachsenen denken, dass das Leben eines Kindes so schön ist. Das Kind hat nur den einen Wunsch: groß und stark zu werden um nicht mehr so abhängig zu sein. Als Jugendlicher spielen die Emotionen verrückt. (Heute würde man sagen, die Hormone.) Dann wird der Mensch zum Erwachsenen. Er muss sich um den Lebensunterhalt und um die Kinder kümmern. Schließlich kommt das Alter, Krankheit und Tod. Oh Vasishta! Oh Vishwamitra! Ich soll jetzt dieses Königreich regieren im vollen Wissen, dass die Menschen, für die ich da sein sollte, von Geburt bis Tod nur leiden. Das Leben ist gänzlich unsicher. Ich habe Menschen gesehen, die Mitte Zwanzig waren, drei Kinder hatten, eine Krankheit bekommen haben, gestorben sind und kleine Kinder zurückgelassen haben. Mutter tot, Vater tot, Kinder, … was passiert mit ihnen? Ich habe Mütter gesehen, deren Kind mit zwei Jahren gestorben ist und die noch Jahre später vor lauter Schmerz verzerrt halb verrückt durch die Welt gelaufen sind. Ich habe Menschen gesehen, die Unfälle hatten und seitdem in Schmerzen leben. Die Menschen auf dem Land denken, dass die Menschen in der Stadt glücklich sind. Die Menschen in der Stadt denken, dass die Menschen auf dem Land glücklich sind. Die Kinder denken, die Eltern sind glücklich. Die Eltern denken, die Kinder sind glücklich. Die ganz armen denke, dass die Bauern glücklich sind. Die Bauern denken, dass die Kaufleute glücklich sind. Die Kaufleute denken, dass die Adligen glücklich sind und die denken, dass der König glücklich sei und … oh Vishwamitra, ich weiß, mein Vater ist nicht glücklich! So weiß ich nicht, was ist Glück? … alles, was einen Anfang hat auch ein Ende. Das, was man besitzt, wird man verlieren. Wünsche sind nicht wirklich die Quelle von Glück. Ich habe erkannt, wenn Menschen Wünsche haben, viele dieser Wünsche können nicht erfüllt werden: … der Mensch ist unglücklich. Manche Wünsche können erfüllt werden: … dann hat der Mensch Angst, dass das Objekt der Wünsche verschwindet. Und manche Wünsche werden erfüllt und bleiben. Ich habe festgestellt: … dann sind die Menschen am unglücklichsten weil die Wünsch sie dann doch nicht so glücklich machen, wie sie es sich erhofft hatten. Oh Vasishta! Oh Vishwamitra! Wie könnte ich glücklich sein in dieser Welt?“

Damit war jetzt die Anamnese zu Ende und Vishwamitra wandte sich jetzt an Dasharatha und sagte: „Oh Dasharatha, dein Sohn ist nicht krank. Ihm fehlt nichts. Weder ist er körperlich krank noch hat er psychische Probleme. Dein Sohn ist auf der ersten der Bhumikas, auf Subheccha. In ihm ist Vairagya erwacht.“

– Fortsetzung folgt –

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