Yoga hilft die Reparaturprozesse zu beschleunigen

Wenn das Immunsystem heruntergefahren wird, führt das zur stärkeren Neigung zu Infektionskrankheiten, Erkältungsanfälligkeit und wenn die Reparaturprozesse reduziert werden, dann führt das eben auch zu allen möglichen Krankheiten und  wenn irgendein Körperteil in Probleme kommt, dass sich dieses nur langsam wieder verbessert und regeneriert. Gut, und irgendwann ist der Körper überfordert und Stress kann zum Tod führen. Schwierigkeit ist dann natürlich auch, dann entstehen solche Teufelskreise irgendwann und dann wird das alles zu einem sich selbst verstärkenden Zyklus. Das sieht man insbesondere, wenn man sieht, was eigentlich vom Lebensstil zunächst mal hilfreich wäre, um weniger gestresst zu sein. Dort würde z.B. dazu gehören, dass man Sport und körperliche Bewegung macht, denn letztlich der ganze Flucht-Kampf-Mechanismus will ja vor allen Dingen den Körper aktivieren und will, dass wir körperliche Energie haben. Jetzt aber angenommen, jemand ist in unserer Gesellschaft und angenommen, der Chef sagt, „Wissen Sie, wie Sie arbeiten, das ist nicht richtig.“ Jetzt hat man Möglichkeiten. Fliehen, also schnell die Treppe herunter zu laufen und niemals mehr den Chef zu sehen. Zweite Möglichkeit, man beginnt einen Boxkampf mit ihm. Weder das eine noch das andere ist sehr hilfreich. So folgen die meisten Menschen dem dritten Reflex, welcher ist das? Sich tot stellen. Nur der menschliche Organismus ist dafür nicht so geeignet wie andere. Also, der ganze Körper ist innerlich auf 180, aber man hofft, dass der Sturm vorbeigeht. Und so ist es hilfreich, Sport zu üben, dass diese körperliche Aktivierung, welche der Flucht-Kampf-Mechanismus erzeugt, dass diese positiv etwas bewirken kann. Aber, ich habe ja gesagt, Stress, ab einer gewissen Stufe, verhindert die Tätigkeiten, die hilfreich wären. Wenn nämlich der Stress soweit ist, dass man Rückenprobleme hat, dann will man körperlich nichts tun. Oder wenn man müde ist oder Kopfweh hat, dann wird man auch keinen Sport machen wollen. Und so verstärkt das dann. Oder das nächste, was als hilfreich gilt, ist gute, gesunde Ernährung. Jetzt gibt es dummerweise Stoffe, die kurzfristig irgendwo im Hirn Chemikalien freisetzen, die kurzfristig scheinbar hilfreich sind, aber langfristig zu Problemen führen. Also, Zigarette gehört dazu. Nicotin ist tatsächlich eine Substanz, die stärkeren Stress vorübergehend mildern hilft, aber mittelfristig und mittelfristig heißt schon am nächsten Tag, die Stressresistenz reduziert. Aber man fühlt sich erstmal besser. Oder ich vermute, viele von euch nutzen etwas anderes, das sind so Fett-Zucker-Gemische, die eine braune Farbe haben, gerne als Schokolade bezeichnet werden, die noch dazu die psychoaktive Substanz Theopromin enthalten und tatsächlich kurzfristig Stress reduzierend wirken. Setzt irgendwo Serotonin frei und wirkt irgendwo entspannend, aber spätestens dann, wenn die Figur auseinander geht, ist ein zusätzlicher Stressfaktor geschaffen und außerdem, das relativ hohe Fett erhöht den Blutdruck und der Zucker bringt die Selbststeuerungsmechanismen des Körpers durcheinander und stört das Zuckergleichgewicht. Deshalb also, kurzfristig mag es hilfreich sein, in größerem Maße langfristig ist übermäßiger Schokoladenkonsum etwas, was die Stressanfälligkeit steigert.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Ashtanga Yoga Blog-Eintrag ist ein Auszug aus einer unbearbeiteten Niederschrift aus einer Weiterbildung für Yogalehrer bei Yoga Vidya Bad Meinberg.  Der Seminarleiter war  Sukadev Bretz . Du findest viele Vorträge von Sukadev auch als Yoga und Meditation Video

Interessiert dich das Thema Gelassenheit? Dann schaue mach nach im Yoga Wiki – da findest du eine Menge Tipps zum Thema Gelassenheit.

Muskelverspannungen und falsche Atemgewohnheiten

Schwierig wird es jetzt, wenn der Flucht-Kampf-Mechanismus eben nicht gleich genutzt wird und wenn er nicht sich in körperliche Flucht oder Kampf ausdrückt und wenn er zu häufig aktiviert wird. Und dann spricht man vom so genannten Stresssyndrom und dort ist der erste Schritt eben die Aktivierung. Hans Selye hat in verschiedenen Altersstufen so verschiedene Stresssyndrommodelle entwickelt, ich folge dem, mit sieben Stufen. Im Yoga ist die Zahl sieben immer besonders geschätzt, aber man findet auch andere, wo die auf fünf oder sechs reduziert werden, aber ich halte immer noch das Modell von sieben für besonders hilfreich. Das zweite ist dann, Muskelverspannungen, falsche Atemgewohnheiten usw. Ich greife jetzt nur eines raus, auf eurem Zettel steht das ja auch drin und ihr habt es bei der Yogalehrerausbildung detaillierter gelernt. Und das dritte sind dann Schmerzen. Der zweite verläuft noch unbewusst. Man merkt gar nicht so viel davon, insbesondere wenn man kein Yoga übt. Und dann das vierte ist, geistig müde oder ärgerlich oder reizbar, können wir sagen, oder auch ängstlich. Letztlich könnte man sagen, welches dieser drei dort vorherrscht, hängt zunächst mal vom Dosha ab. Ein Kapha-Mensch wird als erstes müde, ein Pitta-Mensch wird reizbar und der Vata-Mensch wird ängstlich. Wobei, wenn es dann immer weiter geht, wo endet das alles von diesen dreien? Irgendwann in der Müdigkeit. Wenn man zu häufig gereizt ist, irgendwann ist man auch frustriert und müde. Wenn man zu häufig ängstlich ist, kann man nicht mehr schlafen und wird auch irgendwann müde. Fünftes sind dann diverseste Krankheiten. Sechstes ist dann Zusammenbruch. Und siebtes ist dann Tod. Also das heißt, wir können das auch gut erklären. Aktivierend und aktivierend heißt ja, dass es dann, wenn keine Entwarnung kommt, es Muskelverspannungen gibt und die Muskelspannung ist erstmal was Positives. Wenn sie zu häufig da ist, führt sie zu Verspannungen. Wenn die Atemfrequenz erhöht wird und das in Verbindung geht mit Verspannung des Zwerchfells, gibt es dann falsche Atemgewohnheiten. Irgendwann baut sich das auf zu Schmerzen. Irgendwann führt das zu geistigen Problemen. Irgendwann führt es dann eben zu Krankheiten, zum einen eben psychosomatisch, denn, wenn es einem geistig schlecht geht, das hat eine Wirkung auf den Körper. Aber auch hier, angenommen das Herz-Kreislauf-System wird immer wieder aktiviert, dann führt es zu dauerhaften Bluthochdruck, der sich irgendwann verselbständigt. Angenommen, das Atmungssystem wird ständig gefordert, dann erhöht es die Neigung z.B. auch für chronische Bronchitis oder für Asthma. Angenommen, ständig sind die Muskeln verspannt im Rücken, das gibt dann Rückenschmerzen. Irgendwann ziehen die verspannten Muskeln die Bandscheiben raus und dann gibt es Bandscheibenprobleme. Wenn die Verdauung immer heruntergefahren wird, dann kann es zu Verstopfung führen. Wenn sie ständig hochgefahren wird, kann es zu Durchfall führen. Beides kann zum Reizdarmsyndrom führen.

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Entspannung und Stressmanagment

Ein zweites Modell ist ja Yoga als sportliches Training und ein drittes war ein komplexeres Modell, Yoga als psychosomatische Funktionsaktualisierung. Yoga hilft, bewusster zu werden und auf körperliche, seelische und geistige Prozesse einzuwirken und dafür zu helfen, dass der Körper und der Geist insgesamt harmonischer sind. Wir wollen uns heute  besonders mit dem Entspannungs- und Stressmanagementteil beschäftigen. Zum einen, dass ihr noch mal wisst, wie die Entspannungstechniken wirken. Wir werden darüber sprechen, was gibt es für Entspannungstechniken und dann eben auch sprechen, welche Verhaltensweisen und Einstellungen stressreduzierend wirken und welche stresserhöhend wirken und was das vielleicht auch konkret heißt, auf eure Gestaltung von Yogakursen, in denen ja sehr viele Menschen sind, die Stress haben. Und damit ihr seht, dass ihr nicht alles jetzt mitschreiben müsst, habt ihr ja auch dieses Handout gekriegt, wo draufsteht „Die Stresslehre“. Diejenigen, die bei uns die Yogalehrerausbildung gemacht haben, da habt ihr ja schon eine ganze Menge gehört, diese Teile werde ich jetzt extrem verkürzen, um dafür andere Teile auszubauen.

Also zunächst, Stress ist ja ein moderner Ausdruck, der wurde geprägt von einem Deutsch-Kanadier namens Hans Selye. Vor über hundert Jahren gab es keinen gestressten Menschen, mindestens keinen, der gesagt hat, er wäre gestresst. Warum nicht? Das Wort gab es nicht, das Konzept ist unbekannt und wir finden auch in der Hatha Yoga Pradipika nichts, wo gesagt wird, Hatha Yoga wirkt gegen Stress. Zwar haben die Menschen auch schon früher Stress gehabt, aber das Wort gab es noch nicht. Aber das Stresskonzept hat sich als sehr hilfreich erwiesen, als eines der großen Konzepte, das immer wieder gebraucht wird und was sich auch heute noch als fruchtbar für wissenschaftliche Forschung und weitere Studien erweist.

Das war jetzt so ein Test des so genannten Startle Reflexes. Das heißt, was passiert, wenn es plötzlich einen lauten Krach gibt und da hat man z.B. zeigen können, dass regelmäßig Meditierende einen geringeren Startle Reflex haben und vor allen Dingen sind sie nicht so schnell durcheinander gerüttelt. Nur als anekdotische Aussage.

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Wissenschaftliche Forschung und Yoga 02

Unser Thema heute ist ja Entspannung, Stressmanagement und Lächeln gehört auch dazu. Nicht immer können wir die äußere Umgebung ändern, aber wir können freundlich lächeln. Also, ich will sprechen über Yoga und Stressmanagement und wir hatten ja gestern gesprochen oder ich hatte gestern einige Studien gezeigt, Yoga wirkt, Yoga wirkt bei allen möglichen Krankheiten. Das kann als wissenschaftlich erwiesen gelten. Es gibt einige Krankheitsbilder, da wirkt Yoga besonders gut, dazu gehört Bluthochdruck, dazu gehört auch Arteriosklerose, dazu gehört Kopfweh, Schlafstörungen, Rückenschmerzen, dazu gehört Asthma, dazu gehört chronische Herzinsuffizienz, dazu gehört jede Form von chronifiziertem Schmerz, dazu gehört jede Form von Gelenkproblemen und auch jede Krankheit, die irgendwo mit Stress auch zusammenhängt. Also, es sind eine ganze Menge von Krankheitsformen, bei denen Yoga wirkt. Es gibt ein paar, wo sich keine besondere Auswirkung von Yoga gezeigt hat, also, es gibt keine mir bekannte Studie, die zeigen würde, dass Yoga helfen würde, Krebs zu heilen und auch keine mir bekannte Studie, wo jemand, wenn er eine schwere Infektion hatte, allein durch Yoga davon frei werden würde. Aber eben bei Krebs z.B. hat sich gezeigt, dass Yoga dort sehr hilfreich ist, dass die Nebenwirkungen von konventioneller Krebstherapie erheblich weniger sind. Das wiederum kann als wissenschaftlich erwiesen gelten. Und dann haben wir gestern darüber gesprochen, verschiedene Modelle, „Wie und warum wirkt Yoga?“ und dann die drei schulmedizinischen Modelle haben wir diskutiert. Yoga eben als Entspannungstechnik und Technik, die hilft, Einstellungen und Verhaltensweisen zu fördern, die stressreduzierend wirken bzw. stressresistenter machen – Gelassenheit im Alltag zu entwickeln.

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Sport verbessert die Lebensqualität

Zweites Erklärungsmodell ist das ganze Erklärungsmodell der Sportmedizin. Man weiß inzwischen, Sport ist nicht Mord, sondern Sport ist gesund. Und gerade wenn es auf intelligente Weise gemacht wird, ohne es zu übertreiben, kann Sport die Lebensqualität verbessern, Krankheiten vorbeugen, sogar eine Menge von Krankheiten werden eben nicht dadurch geheilt, dass man nichts tut, sondern dass man aktiv ist. In früheren Zeiten, in der alten Medizin oder in der uralten Medizin, wenn man irgendwo krank war, was wurde als erstes verschrieben? Bettruhe. Jemand hatte z.B. einen Hexenschuss, da wurde sofort gesagt, eine Woche Bettruhe. Und ich kann mich erinnern, ich habe einen Vater, der hat früher regelmäßig Hexenschuss gehabt, der Arzt hat immer gesagt, „Sie müssen sich jetzt eine Woche hinlegen.“, er hat gesagt, „Ich habe ein Unternehmen zu führen, ich kann mich nicht hinlegen.“ und ist dann halt aktiv gewesen. Er ist ein bisschen mehr spaziert, hat ein paar Übungen gemacht und hat sich so hingesetzt, dass es irgendwo ging und nach zwei, drei Tagen war das typischerweise vorbei. Aber die Ärzte haben immer gesagt, er muss jetzt erst eine Woche Bettruhe haben. Heutzutage weiß man, in 90% der Hexenschüsse wäre es das Schlimmste, was man machen kann, Bettruhe. Das weiß man inzwischen auch bei Arthritis, Arthrose, Rheuma, auch dort. Früher hat man gesagt, man soll sich nicht überlasten. Oder Venenerkrankung. Ich kann mich noch erinnern, meine Großmutter hatte Krampfadern gehabt und sie wollte immer durch die Gegend spazieren, sie wollte nicht ruhig sitzen bleiben. Ihr wurde immer erzählt, sie solle nicht so hippelig sein, sie soll doch ruhig bleiben und sie hat doch Geld, sie soll sich doch ein Taxi leisten, sie muss doch nicht die halbe Stunde dort hingehen. Heute weiß man, es war die intelligenteste Sache. Jemand mit Krampfadern darf nicht längere Zeit ruhig auf dem Stuhl sitzen, sondern das Beste ist, Bewegung halten und viel spazieren und nicht irgendwo sitzen. Inzwischen ist ja auch die Forschung bei z.B. Burnout-Syndrom dazugekommen. Vor ein paar Jahren hat man noch gesagt, bei beginnendem Burnout, möglichst früh krankschreiben lassen, wenig tun und sich regenerieren. Da weiß man inzwischen, das ist das Falscheste, was man machen kann, jemand mit einem beginnenden Burnout ein paar Wochen krank schreiben. Wenn man will, dass er aus einem beginnenden Burnout in die Depression reinrutscht, wäre das das Ideale. Krankschreiben und dann kann er darüber brüten, was im Leben alles schlimm ist. Natürlich darf er auch nicht so weitermachen wie bisher, sonst führt das vielleicht wirklich dazu, sondern da gibt es eben auch etwas, was sich jetzt in Studien erwiesen hat, irgendwas finden, wo das innere Feuer brennt, wo die Begeisterung ist, wo das Herz da ist. Und eben im Yoga würde man sagen, nicht in den Mudha-Zustand hineingehen, sondern etwas finden, wo das Feuer von innen her wieder lodert. Ich will es jetzt nicht weiter ausbauen. Jedenfalls hat man eben auch festgestellt, Sport ist gut bei allem Möglichen und letztlich, Yoga ist auch Sport. Das wollen wir auch während dieser Woche zeigen. Meistens, wenn man über Yoga und Sport spricht, wird immer gesagt, Sport ist das eine, Yoga ist das andere und selbstverständlich, Yoga ist besser. Es steht ja auch in dem Kapitel „Yoga und Sport“ von Swami Vishnu in dem großen illustrierten Yogabuch. Ich will dort in dieser Woche zeigen, dass Yoga auch eine Sportart ist und in ausgezeichneter Weise Kondition, Kraft, Flexibilität, Koordination fördert und deshalb können die ganzen sportmedizinischen Forschungsergebnisse über die Wirkung von Konditionstraining, Krafttraining, Flexibilitätstraining, Koordinationstraining auch als Erklärung gelten, warum wirkt Yoga. Und wir wollen uns dann natürlich auch damit beschäftigen, wie ist ein ideales Krafttraining, Koordinationstraining, Konditionstraining, Flexibilitätstraining und was hat das vielleicht für Auswirkungen auf die Yogapraxis. Wir wollen ja nicht nur erklären, warum wirkt Yoga, sondern vielleicht auch ein bisschen, was kann man auch als Yogalehrer von modernen stresstheoretischen und sportmedizinischen Erkenntnissen profitieren, damit man Yoga vielleicht noch besser unterrichten kann und besser anpassen kann oder praktizieren kann, je nach Bedürfnissen.

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Einiges zu den Themen Ängste und Depressionen findest du auch im Yoga Psychotherapie Portal – da gibt es sehr gute Artikel zu Angst und Depression

Yoga wirkt effektiv

Insgesamt können wir so sagen, Yoga wirkt sehr gut bei Rücken- und Kreuzschmerzen. Übrigens, im Vergleich zu anderen Studien, besser als spezialisiertes medizinisches Rehatraining und besser als normale Krankengymnastik. Ich sage es auch deshalb, weil manchmal Yogalehrer, wenn sie hören, jemand hat Rückenprobleme, sagen, „Geh erstmal zur Krankengymnastik, Physiotherapeuten und danach können wir weiter sehen.“ Also, die Studien zeigen, dass Yoga effektiver ist als eine normale Krankengymnastik. Vermutlich auch aus dem Grund, Krankengymnastik dauert zwanzig Minuten. Und eigentlich, jede Krankengymnastin weiß, normalerweise braucht man zehn Minuten zum Aufwärmen und zehn Minuten zum Abwärmen und dazuwischen hat man genau null Sekunden, um etwas vom sportmedizinischen Standpunkt Sinnvolles zu machen. Da das aber nicht finanziert ist und der Gruppenunterricht, der früher ja mal üblich war, nicht mehr finanziert wird, wissen die Krankengymnasten, Physiotherapeuten, eigentlich müssen sie was machen, was so nicht so ganz sinnvoll ist. Ich persönlich meine, gerade Physiotherapie kann zusätzlich zum Yoga hilfreich sein, dann haben nämlich die Menschen eine gute, systematisch aufgebaute Yogastunde und können dann noch zusätzliche Tipps bekommen und das kann dann noch zusätzlich helfen. Das war eine sehr gründliche Studie. Sie ist auch veröffentlicht worden in wissenschaftlichen Zeitschriften und man wird sie im Internet irgendwo finden. Es gibt übrigens auch noch ein zweites Buch. Ich habe ja zum einen genannt dieses „Yoga im Spiegel der Wissenschaft“. Von der Martina Blei gibt es selbst ein Buch, das vom Schweizer Yogaverband publiziert wurde, das haben wir auch in der Boutique.

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Wir sind das unendliche ewige Bewusstsein

Im Unterschied zur Geschichte, schleift uns unser Lehrer nicht wider unseren Willen zum See. Aber, wenn wir mitgehen wollen und überprüfen wollen, bin ich das unsterbliche Selbst, dann symbolisiert der See unseren eigenen Geist. insbesondere die Erfahrung in der Meditation. Zum See gehen heißt zu meditieren.

Fragt der Meister: „Was hast du in deiner Meditation gesehen?“ – „Meister, ich habe nichts gesehen. Meine Knie haben mir weh getan, meine Hüften haben mir weh getan, mein Rücken hat mir weh getan.“ Sagt der Meister: „Übe regelmäßig Asanas, die Yogastellungen und bleibe regelmäßig in der Meditation sitzen! Irgendwann wird es angenehmer.“ Irgendwann können wir bequem sitzen und dann fragt der Meister: „Was hast du jetzt in der Meditation erfahren?“ Wir antworten: „ Meister, ich habe nur Gedankenwellen gesehen. Ich habe daran gedacht, was ich heute gemacht habe, was ich heute stattdessen hätte gemacht haben können, was die Menschen von mir gedacht haben, was ich machen könnte anstatt jetzt hier dazusitzen, was andere machen in der Zeit, wo ich hier sitze, was morgen sein kann, was morgen hoffentlich nicht ist, was ich morgen machen müsste, ….“ Sagt der Meister: „Du musst dein Prana, deine Lebensenergie beruhigen, harmonisieren! Übe ein Pranajama und übe weiter Meditation.“ Irgendwann wird das Prana ruhig, mit dem Prana werden die Gedanken ruhig und dann fragt der Meister: „Wie war die Meditation?“ sagt ihr: „Meister, du bist mir in der Meditation erschienen. Es war so wunderschön, voller Wonne und Frieden und Ausdehnung.“ Sagt der Meister: „Nicht ich bin dir in der Meditation erschienen. Du hast ein Ahnung von deinem wahren selbst erfahren. Tat twam asi! Das bist du!“ und jetzt können wir mit Überzeugung sagen: „Aham brahma asmi! Ich bin dieses unendliche, ewige Bewusstsein!“ Dann brauchen wir niemals mehr Angst haben vor irgendetwas.

Das geflügelte Wort, auf das ich vorher Bezug genommen habe und auf das  Swami Sivananda gerne Bezug genommen hat, ist: „Blöcke nicht wie ein Schaf! Brülle ‚Om’ wie ein Löwe von Vedanta!“ Das hat der Swami Vishnu öfter gesagt. „Swamiji, ich kann nicht mehr!“  – „Hör auf zu blöken wie ein Schaf! Du bist das unsterbliche Selbst! Alles Wissen und alle Kraft ist in dir.“ „Aber Meister, aber Swamiji, ich bin noch nicht so weit.“ Er konnte dann schon mal sanft sein, aber manchmal hat er gesagt: „Alle Energie steckt in dir, blöke nicht wie ein Schaf, brülle wie ein Berglöwe.

Swami Sivananda sagte auch gerne: Frag: Wer bin ich? Erkenn dein Selbst – und sei frei. Ist es so einfach? Ja – und nein…

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Dieser Yoga und Meditation Blog-Eintrag entstammt den unbearbeiteten Niederschriften aus einem Yoga Seminar zum Thema „Der Spirituelle Weg„. Dieses Seminar fand statt bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Es wurde angeleitet von Sukadev Bretz. Dieses Seminar war auch Teil einer Yogalehrer Ausbildung. Viele Vorträge von Sukadev kannst du auch als Yoga und Meditation Video anhören – und anschauen.

 

Signifikante Veränderung in den ersten Wochen von Yoga

Gut, also das ist das erste und das zweite ist die Schmerzdauer, das heißt, Schmerzen sind ja nicht immer da. Normalerweise sind die eine Weile da, dann gehen sie wieder weg, dann kommen sie wieder und gehen wieder weg. Dort wurde auch untersucht, wenn die Schmerzen kommen, waren sie relativ lange da in der Voruntersuchung und dann, schon nach vier Wochen, waren die Schmerzen, wenn sie aufgetaucht sind, erheblich weniger lange da und haben nach vier Monaten noch mal ganz leicht abgenommen. Das nächste auch, wie häufig. Also, wenn sie da sind, sind sie also weniger lange da. Wenn sie da sind, sind sie weniger intensiv. Und wie häufig? Das war vorher auf einer Skala 75, was schon sehr häufig ist, auf 51, was zwar nicht 0 ist, aber immerhin erheblich weniger. Und das Interessante übrigens ist, die signifikanteste Veränderung passiert in den ersten vier Wochen. Das ist letztlich auch das Schöne, denn die wenigsten Menschen hätten jetzt Zeit, wenn man sagt, die müssten ein halbes Jahr durchhalten, danach spürst du etwas. Im Grunde genommen, man kann schon sagen, entweder Yoga hilft den Menschen schon in den ersten vier Wochen etwas oder die Art des Unterrichtens, wie ich jetzt gerade unterrichte, ist für diesen Menschen wahrscheinlich nicht so zielführend. Das kann man eben dann auch den Teilnehmern sagen, wenn sie wissen wollen, „Bringt mir Yoga etwas?“, „Probier es vielleicht vier Wochen lang aus und dann weißt du es.“ Ich würde dann zwar immer noch sagen, wenn das nach vier Wochen nicht besser wird, das heißt nicht, das Yoga nichts bringt, aber vielleicht müsste das Yoga noch stärker abgewandelt werden. Es wurde übrigens einfach ein standardisiertes Yoga unterrichtet. Also gar kein Yoga, zu sehr angepasst auf jeden einzelnen Teilnehmer, denn es muss ja dokumentiert werden, dass man nicht nachher sagen kann, solche Übungen wirken so. Und es ist letztlich ein Programm, das sehr ähnlich ist, wie ihr das hier bei uns lernt mit den Krokodilsübungen und irgendwann Sonnengruß beginnen, aber modifiziert und einfach, mit Atemübungen und Entspannung. Es waren Yogalehrer vom Kaivalya-Dharma-Institut, die zwar sonst sehr häufig in Einzelsitzungen arbeiten, aber eben dafür Gruppenunterricht gemacht haben.

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Yoga hilft bei Kopfschmerzen und Schlafstörungen

Man kann dann auch schnell beurteilen, ob jemand noch weitere Maßnahmen braucht oder ob man sagt, Yoga allein reicht aus. Die Herzfrequenz hat sich allerdings signifikant nicht großartig verändert, 65 auf 64 ist signifikant nicht bedeutsam. Etwas bedeutsamer ist die Variabilität, die Schlag zu Schlag Variabilität. Das scheint zwar auch wenig, von 20 auf 17, aber das sind praktisch 15 Prozent. Schlag zu Schlag Variabilität heißt, wie viel Ausreißer gibt es. Und eben Herzinfarkt und Schlaganfall kommt ja mehr, wenn dann plötzlich ein größerer Ausreißer ist und diese Sache wird sogar als besonders signifikant angesehen, dass das Herz gleichmäßiger schlägt und insgesamt eben ruhiger ist. Diese drei Dinge, systolischer, diastolischer Blutdruck und Variabilität zusammen zeigen, dass jemand, der Yoga macht, erheblich weniger an Herz-Kreislaufkrankheiten leiden müsste und an Herzinfarkt und Schlaganfall usw. Also auch signifikant. Gerade die Wirkung auf den Blutdruck gehört zu den meistuntersuchten Dingen im Yoga, einfach deshalb, Blutdruck ist einfach zu messen, da gibt es auch schon Studien vor dem 2. Weltkrieg in Indien, denn Blutdruckmessgeräte gab es schon damals. Also, wenn irgendjemand Bluthochdruck hätte, das erst wäre, er soll erstmal Yoga üben.

Ich werde jetzt nicht die beiden anderen auch noch aufzeigen, obgleich es gibt da ähnliche Schaubilder, aber sonst sehen wir jetzt nur noch Schaubilder. Jedenfalls reicht es aus, wenn ihr wisst, auch die Kopfschmerzen sind zurückgegangen, ebenso auch die Schlafstörungen. Auch durchaus gleiches Phänomen, innerhalb der ersten vier Wochen ist die größte Wirkung eingetreten und gerade Kopfschmerzen verbreiten sich ja immer mehr. Das hängt irgendwo wahrscheinlich damit zusammen, dass Menschen sehr viel in geschlossenen Räumen sind und zum zweiten, dass Menschen sehr viel auf den Computer schauen. Noch irgendwas, was ich gelesen habe, haben 80 bis 90% der Büroarbeitenden mindestens einmal die Woche schwere Kopfschmerzen und über die Hälfte hat es fast täglich. Wenn es einmal ein Kopfweh ist, könnte man das ja theoretisch mit einer Tablette schnell abstellen, aber wenn man das öfters hat und öfters Tabletten nimmt, gibt es irgendwann das tabletteninduzierte Kopfweh. Also, wenn man regelmäßig Aspirin oder Paracetamol schluckt, irgendwann führt das zum Kopfweh. Es gibt zwar inzwischen auch seit wenigen Jahren erstmals wirksame Medikamente auch gegen Migräne, die es vorher nicht gegeben hat, aber Yoga ist erstmal etwas, was vermutlich die Hälfte der Teilnehmer normalerweise vom Kopfweh befreit und die andere Hälfte mindestens erheblich senkt. Was jetzt nicht heißt, dass man nicht auch mal Kopfweh hat, aber die Schwierigkeit ist ja eben, dass Menschen ohne außergewöhnliche Belastungen Kopfweh kriegen und das kann man durch Yoga erheblich verbessern, ebenso auch Schlafstörungen. Jetzt weniger wissenschaftlich dokumentiert, sondern so mehr anekdotisch.

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