Eine nächste Studie, ist eine, die man heute auch nicht mehr machen würde, da würde keine Ethikkommission zustimmen, das ist der Blutzuckerspiegel. Verschiedene Gruppen und Individuen, die zu Beginn der Studie einen Blutzuckerspiegel von 300 mg/dl hatten. Und dann am Ende der Studie, nach sechs Monaten, einen Blutzuckerspiegel von 150 mg/dl hatten. Also 300 ist schon viel, 150 ist noch strittig, 80 bis 120 ist normal, bei 150 scheiden sich die Geister, aber über 150 wird als behandlungsbedürftig angesehen. Deshalb sage ich, heute würde dort keine Ethikkommission dem mehr zustimmen, jemanden mit 300 nur mit Yoga zu behandeln über sechs Monate und dann ist es nur auf 200 heruntergegangen. Aber immerhin, es ist 100 heruntergegangen. Also hier, das sind schon 230 auf 170, das sind um 60 runter, von 300 auf 210, das ist um 90 runter. Also hier ist also signifikantes Senken eines überhöhten Blutzuckerspiegels allein durch Yoga bewirkt worden. Es gibt die Ceteris-Paribus-Bedingung, ob die jetzt zusätzlich was gemacht haben, steht auf einem anderen Blatt, denn da gibt es auch noch ein Phänomen. Auf irgendeinem Kongress hat die Martina Blei auch gesprochen und hat gesagt, jetzt müsste sie uns fast unter vorgehaltener Hand etwas sagen. Den Yogalehrern, die unterrichtet haben, wurde verboten, über irgendetwas zu sprechen. Also, sie durften nicht über Ernährung sprechen, nicht über Nichtrauchen sprechen, nicht über Abnehmen, nicht über Wichtigkeit von Sport, sie durften nur eine Yogastunde geben. Aber das Paradoxe war, die Untersuchungen haben gezeigt, die Menschen haben in einem erstaunlichen Maße mit der Zigarette aufgehört, sie haben ihren überhöhten Alkoholkonsum reduziert, einige haben zusätzlich Sport gemacht, viele haben ihre Beziehungen verbessert, viele sind engagierter bei der Arbeit gewesen. Also, irgendwo, sodass man nicht wirklich sagen kann, dass es nur die Yogaübung ist, aber der Mensch ist ein Ganzes und die Kontrollgruppe hat das eben nicht gemacht. Denen wurde halt gesagt, sie können machen, was sie wollen. Die haben nicht von selbst angefangen, zusätzlichen Sport zu üben. Eine paradoxe Sache ist auch, Menschen, die Yoga üben, fangen plötzlich auch an, Treppenstufen zu laufen. Insgesamt hat Yoga eben die Fähigkeit, Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was gesünder für sie ist. So würde mich z.B. jetzt auch nicht wundern – das ist in der Studie nicht dokumentiert – dass die Yogaleute insgesamt abgenommen haben, weil sie gesünder gegessen haben. Das ist eben auch das Schöne am Yoga, dass es Menschen dazu führt, gesünder zu leben. Aber es ist eben nicht passiert, dass die sehr motivierend gesprochen haben, sondern es ist von selbst passiert und damit kann man das auch der Übung von Yoga zuschreiben. Also, man hat ihnen nicht verboten, ihre Ernährung zu verändern, aber es wurde verboten, Menschen dazu zu motivieren.
– Fortsetzung folgt –
Dieser Ashtanga Yoga Blog-Eintrag ist ein Auszug aus einer unbearbeiteten Niederschrift aus einer Weiterbildung für Yogalehrer bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Der Seminarleiter war Sukadev Bretz . Du findest viele Vorträge von Sukadev auch als Yoga und Meditation Video